Fischbek-Falkenberg/Berlin. Diskus-Olympiasieger Christoph Harting applaudierte zusammen mit rund 40.500 Zuschauern im gut gefüllten Berliner Olympiastadion, als die acht Schulstaffeln (Jahrgänge 2008 und jünger) zum Finallauf beim Leichtathletik-Weltcup ISTAF durch das Marathontor ins Stadion einliefen. Der Stadionsprecher ahnte bei der Vorstellung wohl schon, was gleich passieren würde. Er kündigte die 16x50m-Staffel der Stadtteilschule Fischbek-Falkenberg als einen der Favoriten an. Die Kameraleute zeigten dabei Startläufer Henrik Bomers auf den großen Anzeigetafeln im Stadion.
Mit der schnellsten Vorlaufzeit über die zwei Stadionrunden (1:55,99 Minuten) stürmten die FiFa-Sprinter ins Finale und erreichten damit die schnellste von einer Hamburger Staffel jemals beim ISTAF gelaufene Zeit. Doch im Finale werden die Karten neu gemischt. Das wussten auch die Kinder. Daher hieß es noch einmal volle Konzentration.
Nach dem Startschuss brandete der Applaus der Zuschauer erneut auf und die FiFa-Staffel übernahm sofort die Spitze. Mit guten Wechseln und schnellen Beinen liefen die ersten Jungen bereits einen respektablen Vorsprung heraus. Den bauten die folgenden Läufer und Läuferinnen bis zum Schluss weiter aus. Mit deutlichem Vorsprung vor dem Seriensieger aus Potsdam liefen sie ein einsames Rennen an der Spitze. Am Ende blieb die Uhr bei 1:55,56 Minuten stehen
„Eine so schnelle Zeit wurde zuletzt vor neun Jahren von einer Schulstaffel gelaufen“, sagte Trainer Martin Schulz. Zudem gelang es den Fischbekern als einzigem Finalteilnehmer, die Vorlaufzeit noch einmal zu unterbieten. „Die Kinder wollten diesen Sieg. Das hat man gemerkt. Mit dem Endlauf hatte ich gerechnet, doch die Goldmedaille ist natürlich fantastisch", sagte Schulz.
Die feierten die Schüler am Ende auch ausgiebig. Bei der Ehrenrunde im Stadion winkten sie überglücklich ins Publikum und lagen sich immer wieder in den Armen. Maskottchen "Berlino", seit der WM 2009 der heimliche Star der deutschen Leichtathletik, freute sich bei der Siegerehrung mit den Gästen aus Fischbek, die vom Stadionsprecher und dem Publikum kräftig gefeiert wurden.