Wilhelmsburg. Die Hamburg Towers haben nach gutem Start und zwischenzeitlichem Ausgleich zur Halbzeit bei Brose Bamberg mit 77:67 (19:15, 38:38, 65:47) verloren. Nach dem Hauptrunden-Abschluss starten am kommenden Freitag (13.05.) die Playoffs bei den Telekom Baskets Bonn. Genau drei Minuten verharrten die Fans von Brose Bamberg zunächst stehend – nicht etwa, um die vorzeitige Vertragsverlängerung von Chris Sengfelder zu feiern, sondern weil die Hamburg Towers die um ihre 21. Playoff-Teilnahme spielenden Oberfranken in dieser Zeit an jeglichen Punkten hinderten.
Doch auch nach den ersten Zählern der Hausherren blieb das Calles-Team spielbestimmend, setzte sich bis auf acht Punkte ab. Begünstigt durch kleine Unachtsamkeiten beim Rebound meldete sich der neunfache deutsche Meister aber mit einem 5:0-Lauf zurück. Zwar gelang es Maik Kotsar, mit vier schnellen Zählern gegenzuhalten, doch die Bamberger sammelten am offensiven Brett weiter Selbstvertrauen. In Personalunion legte Bambergs Kleinster, Justin Robinson, zehn Zähler in Folge auf – krönte seine Hochphase mit einem Vier-Punkt-Spiel – und brachte den Gastgebern zum Ende des ersten Viertels die Führung.
Auch die erste Viertelpause half nicht, um den Rhythmus aus den Anfangsminuten wieder aufnehmen zu können. Stattdessen gerieten die Wilhelmsburger nach zwei Dreiern von Sengfelder zum ersten Mal zweistellig in Rückstand. Die bis hierhin stärkste Bamberger Phase unterbrach Osaro Jürgen Rich erst mit einem Dreier, anschließend mit zwei Treffern von der Freiwurflinie. Caleb Homesley, der bis hierhin vor allem seine Mitspieler in Szene (5 Ass.) gesetzt hatte, und Jaylon Brown ließen innerhalb von 24 Sekunden zwei weitere Dreier folgen und brachten ihr Team so wieder auf vier Zähler an Bamberg heran.
Obwohl Robinson anschließend bereits seinen vierten Dreier traf, blieb das Momentum auf Towers-Seite. Nach den ersten Punkten von Lukas Meisner leuchtete kurzzeitig wieder eine Führung auf, bis in die Pause konnten die Hamburg Towers diese aber nicht nehmen. Dennoch: Dank eines 8:21-Laufs in über 7:30 Minuten zur Halbzeit sorgten sie nach zwischenzeitlich 12 Punkten im Minus wieder für eine ausgeglichene Partie.
Nach dem Seitenwechsel passierte zunächst wenig, zu fehlerhaft waren beide Teams im Abschluss. Die Quoten gingen wieder deutlich nach unten. Während Maik Kotsar früh sein drittes Foul kassierte und erstmal auf der Bank Platz nehmen musste, fanden die Bamberger ihren Shooting Touch wieder. Bis auf 13 Punkte zogen die Hausherren weg, ehe der wiedergenesene Jaylon Brown aus rund achteinhalb Metern endlich wieder für Zählbares sorgte. Es blieb allerdings die Ausnahme.
Nur neun Punkte brachten die Towers im dritten Viertel zustande, erlaubten Bamberg in der gleichen Zeit 27 Zähler. Der unbändige Wille, die Playoff-Teilnahme im allerletzten Playoff-Spiel perfekt zu machen, bestimmte den Bamberger Auftritt. Zu Beginn des Schlussabschnitts mühten sich die Wilhelmsburger noch einmal um Anschluss. Und mit jeder vergehenden Minute schrumpfte die Hypothek. Knapp vier Minuten vor dem Ende verkürzte Lukas Meisner mit einem Layup auf zehn Zähler. Drei Minuten vor Schluss hatten die Towers ihren Rückstand wieder in den einstelligen Bereich gearbeitet, um sich dann aber postwendend um den Lohn zu bringen.
Erst konnte Omar Prewitt unbedrängt aus der Distanz einnetzen, auf der Gegenseite verpasste Lukas Meisner einen ganz freien Dreier. Rund eine Minute vor Spielende standen dann alle Bamberger Fans wieder und feierten die erneute Playoff-Teilnahme, während sich die Hamburg Towers mit einer Niederlage aus der Hauptrunde verabschiedeten.