Stelle-Fliegenberg. Textsicher und mit kräftiger Stimmlage durchzog der Gesang der Fliegenberger Narren zu Beginn der ersten Faslamsversammlung das Gasthaus von Deyn Fliegenberg. Nach der Begrüßung der rund 50 Vereinsmitglieder herrschte kurzes Schweigen. Denn der Vorsitzende Simon Nimmerjahn sagte: „Also mit dem geplanten Umzug für 2022 wird es nach aktueller Lage nichts – aber das ist keine Absage“, beruhigte der Narren-Chef seine Mitglieder dann auch gleich wieder.
Eine Entscheidung seitens der Politik, ob der Festumzug im Febrauar stattfinden kann oder nicht, erwartet der Vorstand erst im Dezember. Bis dahin muss gezittert werden. Der übliche Ablauf des Faslams bleibt unverändert, wenn es einen Umzug gibt. Sonst wird der Ablaufplan angepasst. Die positive Nachricht des Abends: Der Verein zählt seit Kurzem acht neue Mitglieder.
Der erwarteten Genehmigung des Kassenberichts folgte der insgesamt sieben Punkte umfassenden Tagesordnung der Ausblick und die geplanten Aktivitäten für Faslam in Fliegenberg, der vom 18. bis 22. Februar vorgesehen ist. Am Freitag soll eine Disco unter 2G-Regel stattfinden, wobei die Karten nur im Vorverkauf angeboten werden sollen. Ändert sich die Infektionslage nicht, wird die Kindermaskerade am Samstagnachmittag wohl nicht durchgeführt werden können. Statt des Umzugs am Sonntag werden Eier gesammelt. Dieser Faslamstag endet mit dem traditionellen Essen am Abend. Der gewohnte Veranstaltungsablauf wird so um einen Tag nach vorne geschoben. Damit endet auch das Faslamstreiben mit „angezogener Handbremse“.
Die kreativ gestaltete Faslamsfahne soll ein neues Outfit bekommen und wird künftig farblich erweitert. Auch die Narren können sich mit neuen Pullovern und Mützen dekorieren. Nachdem das Sammeln der passiven Beiträge geregelt wurde, schritt die Versammlung zum Highlight des Treffens, der Wahl der Faslamseltern für das kommende Jahr. Die „Wiederholungstäter“ waren schnell gefunden.
Schon 2019 führte der frischgebackene „Faslams-Vadder“ Sven Wilkens die Narrenschaar mit an. Dem 29 Jahre alten Logistik-Manager eines Chemiegroßhandels und aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Fliegenberg steht eine gleichaltrige und erfahrene „Mudder“ zur Seite. Thorsten Stäcker ist schon lange ein geouteter und glühender Helene-Fischer-Fan. Die Faslamsrobe trug er bereits im Jahr 2015 und er wurde 2011 zudem auch schon im Frack und Zylinder als „Vadder“ in der Faslamskutsche gesichtet. Der gelernte Landmaschinenmechaniker ist seit rund zehn Jahren im Beruf geblieben und steht der Feuerwehr als passives Mitglied zur Seite.