Landkreis Harburg. Mit umfangreichen Warnhinweisen aller gängigen Wetterdienste war das Orkantief „Sabine“ für den Sonntag angekündigt worden, und vielleicht ist es auch den vielen Warnungen zu verdanken, dass es zumindest im Landkreis Harburg trotz des schweren Sturms keine nennenswerten Schäden zu verzeichnen gab. Seit dem Sonntag nachmittag waren die 107 Freiwilligen Feuerwehren im Dauereinsatz, bis in die Nacht hinein mussten Sturmschäden beseitigt werden. Eine Entwarnung gab es auch am Montag morgen nicht, denn auch morgens wurden weitere zahlreiche Hilfeleistungseinsätze abgearbeitet.
Bedingt durch die Vielzahl der Einsätze wurden in allen zwölf Städten und Gemeinden die Kommunalen Einsatzleitungen (KEL) der Feuerwehren alarmiert und in Einsatzbereitschaft versetzt, um die Rettungsleitstelle bei der Koordination der Einsätze zu entlasten. Begonnen hatten die Einsätze am Sonntag nachmittag. Um 15.13 Uhr wurde zunächst die Kommunale Einsatzleitung der Stadt Winsen im Feuerwehrhaus Winsen besetzt. Um 15.19 Uhr erfolgte die Alarmierung der Feuerwehr Rade. Ein Telefonmast drohte auf der Kreisstraße zwischen Rade und Oldendorf umzustürzen. Von nun an ging es Schlag auf Schlag. Immer mehr Bäume kippten durch die schweren Sturmböen um oder brachen ab.
Die Feuerwehr Wistedt rückte auf die Bundesstraße B 75 aus. Dort musste ein Baum beseitigt werden. Die Feuerwehr Welle räumte einen Baum von der Bundesstraße B 3. Auch die Autobahnen blieben nicht verschont, die Feuerwehren Leversen/Sieversen und Tötensen mussten auf die BAB A 261, Richtungsfahrbahn Bremen, ausrücken, im Einfahrtsbereich der Anschlussstelle Tötensen musste ein Baum beseitigt werden. Im Bereich der SamtgemeindenTostedt und Hollenstedt wurden diverse Einsätze gemeldet, und auch im übrigen Kreisgebiet häuften sich die Notrufe, so dass nach und nach die Kommunalen Einsatzleitungen in den dafür vorgesehenen Feuerwehrhäusern besetzt wurden.
Diverse auf Hausdächern liegende Bäume verursachten in der Folge Einsätze wie zum Beispiel in der Straße „An den Fischteichen“ in Bendestorf und in der Straße „Grapenkamp“ in Winsen. Auch mussten große Bäume, die auf Häuser zu fallen drohten, beseitigt werden, unter anderem im Föhrengrund in Ehestorf. Im Narzissenweg in Hittfeld wurden Teile eines Daches abgedeckt. Dort half die Feuerwehr ebenfalls. Die Feuerwehr Lindhorst war in Meckelfeld im Einsatz. Dort drohten große Mengen Baustoffe vom Dach eines Mehrfamilienhauses zu wehen.
Der Höhepunkt des schweren Sturms war am späten Sonntagabend erreicht. Nach und nach wurden die Kommunalen Einsatzleitungen wieder aufgelöst, und immer mehr Retter konnten wieder in die Feuerwehrhäuser einrücken. Einsatzschwerpunkte des Sonntags waren die Stadt Buchholz sowie die Gemeinden Hollenstedt, Seevetal und Tostedt. Am Montag morgen und vormittag gingen die Hilfeleistungseinsätze schon sehr früh weiter. Um 4.25 Uhr musste die Feuerwehr Tostedt in die Schützenstraße ausrücken. Dort drohte ein Baum umzustürzen. Die Feuerwehr Appel beseitigte um 4.56 Uhr einen umgestürzten Baum auf der Kreisstraße K 61. Die Feuerwehr Wenzendorf beseitigte in der Straße „Beckerberg“ um 5.24 Uhr einen gefährdeten Baum, und die Feuerwehr Hittfeld musste um 6.01 Uhr einen umgestürzten Baum im Schafkovenberg im Ortsteil Waldesrruh beseitigen.
Weitere umgestürzte oder gefährdete Bäume wurden in Appel, Brackel, Buchholz, Maschen, Meckelfeld, Moor, Stove und Todtglüsingen beseitigt. Die Feuerwehr Hittfeld rückte um 8.08Uhr in die Straße „Vossn Weg“ in Hittfeld aus. Dort war ein Baum auf einen Pkw gestürzt. Der Baum wurde zerkleinert und beseitigt. Die Feuerwehr Maschen musste um 8.18 Uhr in die Straße „Vorder Autobahn“ ausrücken. Dort drohte eine Schornsteinabdeckung wegzuwehen, und die Feuerwehr Ramelsloh musste in die Straße Ulenbarg ausrücken. Dort war ein Baum auf ein Haus gestürzt. Dort wurde keine Hilfe geleistet, denn der Hausbesitzer verständigte eine Fachfirma zur Baumentsorgung.