Winsen. Nun können sich die Bewohner des Winsener Lehrlingswohnheims für Flüchtlinge „Zum nassen End“ noch besser auf ihre Ausbildung vorbereiten. Unterstützt wird das Lernen jetzt durch eine verbesserte technische Ausstattung ihres Schulungsraums in der Deichstraße 30. Dank einer Spende der Sparkasse Harburg-Buxtehude wurden ein Beamer, eine Leinwand, mobile Lautsprecher mit Mikrophon und Schulbedarf wie zum Beispiel Stifte und USB-Sticks angeschafft.
„Für diese finanzielle Unterstützung sind wir sehr dankbar“, sagt Justus Olesch, Wirtschaftsförderer der Stadt Winsen. „Das Lehrlingswohnheim für Flüchtlinge ist ein tolles Projekt. Mit dieser Investition schließen wir eine Lücke.“ Dankbar für die Spende äußerte sich ebenfalls Landrat Rainer Rempe bei der Besichtigung des Schulungsraums. „Der Bedarf hier ist riesengroß. Es gibt viel zu tun und diese finanzielle Unterstützung ist ausgesprochen wichtig, um gute Lernbedingungen zu schaffen.“
Winsens Bürgermeister André Wiese freute sich ebenso über die neuen technischen Möglichkeiten für die Bewohner des Lehrlingswohnheims. „Sie hilft, dass sich die Flüchtlinge noch besser integrieren können und bringt sie aktiv beim Lernen voran.“
Die 4.000 Euro stammen aus dem Topf „Lotterie Sparen + Gewinnen 2016“. Durch die Lotterie des Sparkassenverbands Niedersachen werden regionale Projekte gefördert. Die Lose verbinden seit über 60 Jahren Sparen mit attraktiven Gewinnchancen und sozialem Engagement. 5 Euro kostet ein Lotterielos, das in jeder Sparkassenfiliale erworben werden kann. Davon werden 4 Euro gespart und verzinst am Jahresende auf dem Kundenkonto gutgeschrieben. 1 Euro ist Lotterieeinsatz und sichert 15 Gewinnchancen auf monatliche Gewinne von bis zu 50.000 Euro. Zusätzlich gibt es lukrative Gewinne bei drei Sonderauslosungen.
Nicht lange gezögert habe die Sparkasse Harburg-Buxtehude, als die Bitte um eine Finanzspritze an sie herangetragen wurde. „Das Geld haben wir gern gespendet“, sagt Vorstandsvorsitzender Heinz Lüers. „Wir sehen darin unsere Aufgabe in der Integrationspolitik. Hier arbeitet eine wirklich gute Truppe.“ Anfang dieses Jahres hatte die Stadt Winsen das Gebäude, in dem vorher die Gaststätte „Zum nassen End“ untergebracht war, gekauft. 16 unbegleitete Flüchtlinge im Alter von 18 bis 31 Jahren haben hier für die Dauer ihrer Ausbildungszeit ein neues Zuhause gefunden. Sie kommen aus acht verschiedenen Nationen, darunter Syrien, Erithrea, Afghanistan und Elfenbeinküste.
Ausbildungsberufe sind unter anderem Maler und Krankenpfleger. Nach der Renovierung des Gebäudes – Kooperationspartner sind die Stadt Winsen und der Herbergsverein – stehen ihnen acht Zweibettzimmer, eine gemeinsame Küche und der ehemalige Gastraum zum gemeinsamen Lernen zur Verfügung. Betreuer Miro Diab ist ihre „gute Seele“ vor Ort und Ansprechpartner für die jungen Bewohner. Für den Schulungsbereich EDV ist Spezialist Kevin Kraaijenhof von der Stadt Winsen zuständig. Sozialbetreuerin ist Rosa Lababidi.
Wenn Justus Olesch von den jungen Flüchtlingen spricht, meint er „meine Jungs“. „Mit diesem Haus wollten wir Gutes tun. Hier können sie sich auf ihre Ausbildung konzentrieren und erst einmal zur Ruhe kommen.“