Wennerstorf. Der Museumsbauernhof Wennerstorf ist mit einer neuen Ausstellung in die Saison gestartet: Mit Unterstützung der Sparkasse Harburg-Buxtehude sind nun die Geschichten der Bewohner in guter Stube, Knechtekammer und auf der Weide präsent. Besucher erfahren nun direkt, was den Alltag auf einem Heidehof in den 1930er-Jahren ausmachte. Pünktlich zum 1. Mai öffnete auch Elieses Hofcafé mit Bio-Torten, Butterkuchen und Filterkaffee ganz im Stil der 1930er-Jahre. Das Museum und die neue Dauerausstellung sind ab sofort dienstags bis freitags in der Zeit von 10 bis 16.30 Uhr, sonnabends und sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Elieses Hofcafé serviert an den Wochenenden ab 13 Uhr handgebackenen Kuchen und Getränke.
Der Museumsbauernhof Wennerstorf ist in einem Bauernhof der 1930er beheimatet – Wohnhaus, Scheune und Backhaus stehen wie vor mehr als 80 Jahren in dem kleinen Nordheidedorf. „Mit der neuen Dauerausstellung zeigen wir, wie die Bauernfamilie Bock auf dem Hof gelebt hat. Besucher erleben die Zeit persönlicher: Was bedeutete das Leben auf einem armen Hof für die Tochter, für die Altenteiler?“, erläutert Leiter Dr. Moritz Geuther.
Heute erscheint das Leben in den Fachwerkhäusern fast romantisch – wenn Besucher keine Erläuterungen erhalten. Dorit Wickbold, Filialleiterin der Sparkasse Harburg-Buxtehude in Tostedt, betont: „Für die Sparkasse Harburg-Buxtehude ist es ein großes Anliegen, lebendige Museen zu fördern. Es ist toll, dass der Museumsbauernhof zeigt, wie drastisch sich das Leben auf dem Land verändert hat – und, dass unser Lebensstandard heute nicht selbstverständlich ist.“
Die Sparkasse Harburg-Buxtehude finanzierte insgesamt 18 Tafeln, die als Silhouetten im Wohngebäude oder als mobile Tafeln in Gärten oder auf der Schafweide stehen. Sie unterstützen ein großes Anliegen der Museen: „Wir wollen Wissen bewahren und an nächste Generationen weitergeben. Es ist unser Ziel, Menschen Geschichte nahezubringen“, fasst Rita Strauch, stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins des Freilichtmuseums am Kiekeberg, zusammen. Der Förderverein trägt den Museumsbauernhof, der eine Außenstelle des Freilichtmuseums am Kiekeberg in Ehestorfist. „Man lernt hier immer etwas dazu – und hat zugleich Freude daran“, sagt Rita Strauch.
Stefan Zimmermann, Museumsdirektor des Freilichtmuseums am Kiekeberg, ergänzt: „Technische, wirtschaftliche und soziale Veränderungen lassen sich gut an Biografien herunterbrechen. Wir zeigen, wie ein Mädchen in den 1930ern aufwuchs – da können sich Kinder und auch Erwachsene heute viel besser hineinversetzen. Es geht uns um die Lebenswege der ‚einfachen Leute’.“
Elieses Hofcafé ist bis Oktober geöffnet. Sonnabends und sonntags in der Zeit von 13 bis 18 Uhr empfängt das Café Besucher entspannt im Stil der 1930er-Jahre mit Swingmusik und Filterkaffee in der alten Göpelscheune. Serviert werden handgebackene Bio-Torten eines befreundeten Demeter-Hofs und Butterkuchen aus dem eigenen Lehmbackofen. Bei schönem Wetter bietet der Kaffeegarten ein lauschiges Plätzchen an der frischen Luft und zahlreiche Kletter- und Spielmöglichkeiten für Kinder.