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Tanzschulen in Harburg in der Geschichtswerkstatt - Eine tänzerische Reise in die Vergangenheit

| Life
Viele Tanzinteressierte kamen am vergangenen Freitag zur Veranstaltung über Tanzschulen in Harburg in die Fischhalle. | Foto: Ilka Teschner
Viele Tanzinteressierte kamen am vergangenen Freitag zur Veranstaltung über Tanzschulen in Harburg in die Fischhalle. | Foto: Ilka Teschner

Harburg. Volles Haus in der Geschichtswerkstatt am Kanalplatz im Harburger Binnenhafen: Mehr als 100 Harburger aus Stadt und Land waren der Einladung von Klaus Möller von der Geschichtswerkstatt, Initiator Rainer Löding aus Harmstorf und Tanzlehrerin und Ex-Weltmeisterin Evelyn Hörmann-Hädrich gefolgt. Unter den Gästen waren viele ehemalige Tanzschüler aus den Harburger Tanzschulen Hädrich und Wittig und viele ehemalige Turnier- und Formationstänzerinnen und -tänzer vom Tanz-Turnier-Club Harburg im HTB.

Besonders herzlich begrüßt wurden Ingrid und Werner Führer aus Helmstorf, die in den 1970er- bis 1980er-Jahren viele Erfolge auf dem glatten Parkett erzielt hatten. Die "Führers" gewannen seinerzeit zuerst 2020 01 29 tanzen1bei den Amateuren und später bei den Professionals eine ganze Reihe von deutschen und internationalen Titeln in den Standardtänzen. Eine Zeitlang gehörten sie auch der Standard-Formation des TTC Harburg an. Aus diesem Team waren außerdem der langjährige Mannschaftskapitän Georg Krause aus dem Celler Weg in Langenbek, Brigitte und Karl-Heinz Blanckmeyer aus Klecken und Heinz Riehn, der ehemalige Vorsitzende des TTC Harburg und der langjährige Chef des Hamburger Amateur-Tanzsport-Verbands in die Geschichtswerkstatt gekommen.

Es war eine Reise in die Zeit kurz nach Kriegsende. Noch im Jahr waren Gerd Hädrich, ursprünglich gelernter Bankkaufmann und im Krieg Panzer-Pionier-Hauptmann bei der Wehmacht, und seine Frau Traute, von Beruf Übersetzerin, aus Lüneburg nach Harbuurg gekommen, um aus kleinsten Anfängen eine Tanzschule aufzubauen. Erste Kurse fanden zunächst in der kleinen Wohnung der Hädrichs statt - mit gerade einmal fünf Paaren. Und zahlten den Kursus mit Essbarem: Brot und Schinken. Und sie mussten Briketts mitbringen, weil sie sonst in den Wintermonaten beim Tanzen gefroren hätten. Später unterrichteten sie im Logenhaus an der Eißendorfer Straße und ab 1955 in Wilstorf. Dort hatte die Harburger Firma Puhst, deren Inhaber begeisterte Tanzschüler waren, den Hädrichs eine für damalige Verhältnisse große und modernne Tanzschule gebaut.

Mithilfe eines britischen Soldaten kam Gerd Hädrich an ein englisches Tanzlehrer-Fachbuch, das er mit Unterstützung seiner Frau Traute innerhalb von 14 Tagen ins Deutsche übersetzte. Darin fand Gerd Hädrich, der später mehr als 500 deutsche und auch internationae Tänzer zu Tanzlehrern ausbildete, wertvolle Tipps. Das half ihm, zu einem Tanzlehrer par exellence zu werden. Er unterrichtete später auch im Fernsehen und kommentierte Tanzturniere im TV. Auch als Turnierleiter erlangte Hädrich, der in den 1970er-Jahren von Prinz Charles in London mit einem Tanz-Award ausgezeichnet wurde, bundesweite Popularität. Für viele Tanzturnierleiter war er viele Jahre lang Vorbild.

Aus der Tanzschule Hädrich gingen außer mit Ingrid und Werner Führer und weiteren deutschen Spitzenpaaren gleich drei Formationensteams hervor, die viele Titel bei deutschen, europäischen uund Weltmeisterschaften erreichten - unter anderem im Jahr 1973 in New York. Viele tausend Tanzschüler aus Harburg Stadt und Land erlernten bei den Hädrichs das Tanzen und nahmen an mehreren hundert Abtanzbällen in Hotel Lindtner in Heimfeld teil. Außerdem erlernten sie Benimmregeln für das tägliche Leben und in Vorbereitung auf das Berufsleben. Ungezählte Tanzschüler verliebten sich auch in den Räumen der Tanzschule in der Paul-Gerhardt-Straße 12 in Wilstorf und wurden später zu Ehepaaren.

Die Tanzschule Hädrich feiert übrigens am Sonnabend, 3. Oktober, mit einem Galaball im Hotel Lindtner ihr 75-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass sind bereits viele Eintrittskarten verkauft worden.

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