Ashausen. Seit Mitte März erklingen in Ashausen – wie in vielen anderen Kirchengemeinden – jeden Abend die Kirchglocken. Danach jedoch, und das gibt es nicht in vielen Orten, ertönen die Posaunen: Bei jedem Wetter spielt Cornelia Brauns-Porth mit ihren Mitstreitern zuerst „Der Mond ist aufgegangen“, dann einige Abendchoräle. Das Programm ist im Laufe der Zeit gewachsen, inzwischen spielen vier Musikerinnen und Musiker, die gelegentlich wechseln, eine gute Viertelstunde lang. Dabei sind das „Pippi-Langstrumpf-Lied“ und Beethovens Ode an die Freude feste Bestandteile des Repertoires geworden.
„Im März habe ich anfangs im Dunkeln gespielt“, erinnert sich Cornelia Brauns-Porth, die im Kirchenvorstand der Gemeinde aktiv ist. „Inzwischen hat sich das kleine Konzert toll bewährt. Auch von den Nachbarn kommen nur positive Reaktionen.“ Und nicht nur das: auch die Landwirte nehmen Rücksicht, niemand knattert um kurz nach 19 Uhr mit dem Trecker durchs Dorf. Kirchenvorstandssitzungen werden zehn Minuten verschoben und beginnen jetzt mit Musik. Sogar für Hochzeitstage, Geburtstage und zur Blutspendeaktion wurden die Musiker schon angefragt, „gebucht“ wurde ein Auftritt auf einer Feier. Zum Dank gab es eine Flasche Eierlikör, von der sich die vier nun nach ihren Auftritten ein Glas gönnen. Und so ertönt auch weiterhin mehrmals die Woche „Der Mond ist aufgegangen“ im Ortskern von Ashausen.