Harburg. Der letzte Song ist gesungen, der letzte Ton gespielt, der letzte Vorhang ist gefallen: Gestern am Samstagabend rockten Lotto King Karl und die Barmbek Dream Boys ein letztes Mal „Live und im Herzen Harburgs“ im Rieckhof Kulturzentrum in der Rieckhoffstraße.
Die Stimmung im gut besetzten Saal war fantastisch. Fast hätte man meinen können, es wäre nicht das letzte Konzert der 38 Jahre alten Harburger Institution. Lotto eröffnete passend: „Aufstehen“ mit der Refrainzeile „Wir werden wieder aufstehen“ hatte an diesem besonderen Abend ebenso eine andere Bedeutung als sonst wie der darauffolgende Song „Glaube, Liebe, Hoffnung“. Vier Zugaben gab Lotto und verabschiedete sich mit einem gesungenen „Auf Wiedersehen, mach’s gut“ von der Location, in der er seit 20 Jahren aufgetreten ist und die er als „Sein Wohnzimmer“ bezeichnet.
„Und dann ist es vorbei. Einfach so. Der letzte Song. Die Zugabe nach der Zugabe nach der Zugabe. Nach fast drei Stunden. Den letzten drei Stunden“, schreibt Lotto in seinem facebook-Profil. „Und irgendwie wollten wir nicht nach Hause gehen. Weil es so ein schöner Abend war. Weil es so eine tolle Location ist. Und als ob es Etwas ändern würde, wenn wir noch mal kurz sitzenbleiben und nochmal kurz anstoßen.“
Aber so sei es eben. Man habe Tränen fließen gesehen und gespürt, was es der Crew bedeutet habe. „Und ich hätte so gerne „Bis zum nächsten Mal!“ gesagt…“ Seinen Post schließt Lotto mit den Worten. „Es war uns eine Ehre!“
Nun ist auf- und ausräumen im Rieckhof angesagt. Am 30. Juni wird das Haus dem Bezirksamt übergeben. Wann der neue Betreiber den Betrieb aufnimmt, steht noch nicht fest.
Aber für die Fans des Rieckhof gibt es einen Hoffnungsschimmer. Wie Jörn Hansen, Geschäftsführer des Rieckhof Kulturzentrum besser-im-blick mitteilte, werde der Rieckhof in Zukunft mobil im Hamburger Süden unterwegs sein. „Dieser einzigartigen Vorgänge hier in Hamburgs rustikalen Süden haben uns erst recht angespornt weiter zu machen“, sagt Hansen.
„Rieckhof on Tour - Live im Herzen Harburgs“ ist das neue Motto. „Wir haben weiter unbändige Lust, Harburg bunter zu machen. Dafür werden wir in wechselnden, auch mal ganz ungewöhnlichen Locations, spannende Veranstaltungen auf die Beine stellen“, führt Hansen aus. Vielleicht könne man ja auch das „Bürgerhaus Harburg“ dazu einmal anmieten. Das sei doch „herrlich“, so Hansen augenzwinkernd.
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