Trauer um den Gründer des Harburger Löwenhauses: Hermann Krüger ist tot

Harburg. Harburg trauert um einen besonderen Menschen: Hermann Krüger, pensionierter Lehrer und bis zu seiner Pensionierung viele Jahre lang Schulleiter der Harburger Schule Maretstraße/Bunatwiete sowie Gründer des Löwenhauses im Harburger Phoenix-Viertel, ist tot. Krüger, der in seiner Freizeit fast immer mit seinem Fahrrad unterwegs war, starb am Freitag, 27. Januar, nach langer Krankheit. Er lebte seit einigen Wochen im DRK-Hospiz in Langenbek. Am 8. Februar wäre Hermann Krüger 70 Jahre alt geworden.
Bis vor rund elf Jahren erlebten die Schüler Krüger noch als voll engagierten Schulleiter der Einrichtung in der Nähe des Harburger Außenmühlenteichs, den er immer wieder gern umrundete - als Radfahrer oder Spaziergänger. Ihm war es als Vollblut-Padagoge bis zuletzt außerordentlich wichtig, Kinder im Löwenhaus sinnvoll zu beschäftigen, bevor sie auf die Idee gekommen wären, auf der Straße herumzulungern oder - schlimmer noch - anderen zu schaden.
Gemeinsam mit seinem langjährigen Mitstreiter Rainer Micha, ebenfalls einem überzeugten Harburger, vom Arbeiter Samariter Bund (ASB) setzte er das Vorhaben, einen Ort zu schaffen, an dem sich die Kinder wohl fühlen, etwas zu essen bekommen und - das war dem Lehrer Krüger ebenfalls sehr wichtig - Unterstützung bei den Hausaufgaben erhielten, in die Tat um.
Es begann einst sehr bescheiden in kleinen Räumen am Schloßmühlendamm. Im Laufe der Zeit wurde das pädagogische Angebot ständig erweitert und 2007 folgte der Umzug an die Kalischerstraße ins Phoenix-Viertel, wo das Löwenhaus noch heute als Anlaufstelle für Kinder zur Verfügung steht. Mehr als zehn Jahre lang war Krüger das Herz und die Seele des Projekts. Er hatte für jeden ein offenes Ohr, brachte viele Steine ins Rollen und ermöglichte es mit seinem Handeln auch den Kindern aus armen Familien, beispielsweise an Reisen in den Ferien teilzunehmen.
"Auch nach der Pensionierung hat Hermann Krüger jede freie Minute in das Löwenhaus investiert", sagt Christopher Schatzki, der die Leitung des Löwenhauses im vergangenen Jahr von ihm übernahm. "Er war Chef und Vaterfigur - wir haben zwar einen ganz besonderen Menschen verloren, werden das Projekt aber selbstvertändlich in seinem Namen und und in seinem Sinn weiterführen."
Die Beisetzung erfolgt im engsten Familienkreis.