Hamburg Towers mit einem Hunderter in die Playoffs
Wilhelmsburg. Die Hamburg Towers haben eindrucksvoll beim SYNTAINICS MBC gewonnen und machten mit dem 57:101 (13:33, 31:53, 43:75) die zweite Playoff-Teilnahme der Klubgeschichte perfekt. Nach dem Erfolg gegen Braunschweig am Freitag hatte der SYNTAINICS MBC bereits vor dem Spielbeginn den Ligaverbleib sicher. Für die Hamburg Towers blieb die Ausgangssituation dagegen unverändert. Umplanen musste Pedro Calles dennoch, denn mit Assistant Coach Miguel Zapata und Jaylon Brown fehlten zwei Akteure krankheitsbedingt, dafür kehrte Zach Brown nach siebenwöchiger Verletzungspause zurück in den Kader.
Die Anfangsminuten gehörten, zumindest offensiv, dem Duo Kotsar-Homesley. Das estnisch-amerikanische Gespann legte die ersten 15 Punkte zur frühen Führung der Towers auf. Mit den ersten Wechseln verteilte sich die Scoringlast dann zwar auf mehrere Schultern, die Hanseaten behielten ihr Momentum dennoch bei, bauten den Vorsprung bis zum Ende des ersten Viertels auf 20 Punkte aus. Und machten damit eindrucksvoll klar, die zweite Playoff-Qualifikation perfekt machen zu wollen. Schmerzhafte Augenblicke gab es aber auch: beim Kampf um den Rebound holte sich Justus Hollatz im Luftduell mit Sergio Kerusch eine blutige Nase. Deutlich verschmerzbarer war dagegen der gute Start des MBC in den zweiten Abschnitt, denn mit zwei Dreiern konnten Max DiLeo und Robin Christen das Punktepolster postwendend erneuern.
Auch wenn die Defensive der Wilhelmsburger nicht mit der letzten Konsequenz agierte, genügte die Präsenz, um die Gastgeber auch in den folgenden Minuten auf Distanz zu halten. Als sich dann aber im Angriff die Fehler häuften, erkannte Pedro Calles den passenden Moment für eine Auszeit. Und die Unterbrechung zeigte Wirkung. Nach der Ansprache beendeten die Towers die erste Halbzeit wieder deutlich konzentrierter – mit einem Dreier erzielte Trevon Bluiett nicht nur den zwischenzeitlich höchsten Vorsprung, sondern schickte die bis hierhin einseitige Partie in die Halbzeitpause.
Dass sich die deutliche Überlegenheit beim Rebound (MBC 10, HAM 25) nicht noch deutlicher auf den Punktestand auswirkte, lag auch daran, dass sich die Hamburg Towers gleich doppelt so viele Ballverluste (MBC 4, HAM 8) wie der SYNTAINICS MBC geleistet hatten. In den ersten fünf Minuten nach dem Seitenwechsel änderte sich nichts an der deutlichen Führung, dazu passierte aber auch zu wenig auf beiden Seiten. Im Gleichschritt bewegten sich beide Kontrahenten mit der immer weiter voranschreitenden Spielzeit.
Für eines der rar gesäten Highlights sorgte Osaro Jürgen Rich, der mit einem And One seine Saisonbestleistung von sieben Zählern einstellte. Ein anderes lieferte Justus Hollatz, der im dritten Viertel aufs Parkett zurückgekehrt war und mit einem ganz offenen Dreier den Vorsprung auf 30 Punkte erhöhte. Direkt zum Auftakt der letzten zehn Minuten machte sich erneut Osaro Jürgen Rich quasi ohne Gegenwehr auf den Weg zum Korb, egalisierte damit seine BBL-Bestleistung und machte anschließend aus der Distanz ein neues Career High perfekt – ebenso perfekt war dabei auch seine Wurfquote. Die Führung der Hamburger war mittlerweile auf 40 Punkte angewachsen, das mitunter als überemotional bekannte Weißenfelser Publikum schwankte schon vor der angesetzten Saisonabschlussfeier zwischen entsetztem Staunen und Schimpftiraden.
Auf dem Parkett blieb es dagegen einseitig, die Towers arbeiteten jeder verpassten Chance unermüdlich hinterher, schmissen sich weiter nach jedem freien Ball. Trevon Bluiett, der mit seinen Punkten 17 und 18 schlussendlich zum Topscorer avancierte, vollendete den achten Hunderter in dieser Saison und den deutlichen, verdienten Erfolg beim SYNTAINICS MBC, gleichbedeutend mit der zweiten Playoff-Teilnahme der Hamburg Towers.