Gelungene Überraschung: FC Bayern München verliert 70:89 gegen Hamburg Towers
Wilhelmsburg/München. Die Veolia Towers Hamburg haben bereits im ersten Viertel den Grundstein für den überraschenden 70:89-Erfolg beim FC Bayern München gelegt. Mit viel Energie hielten die Hanseaten der Aufholjagd des Favoriten stand und gewannen so auch das zweite Duell der Hauptrunde. James Woodard war mit 22 Punkten Topscorer.
Dass die Anreise zur altehrwürdigen Arena im Münchner Westpark mit viel Komplikationen verlief und im Warm-Up-Programm entsprechend improvisiert werden musste, war den ohne Seth Hinrichs angereisten Towers ab dem Tipoff nicht mehr anzumerken. Denn die Wilhelmsburger trafen zunächst aus allen Lagen traumwandlerisch sicher und konnten sich schnell auf acht Punkte absetzen. So sah sich Münchens Coach Andrea Trinchieri nach nicht einmal fünf Minuten bereits zur Auszeit genötigt, in der er seinem Unmut über den bisherigen Auftritt seines Teams Luft machte.
Besser lief es für die Bayern nach der Unterbrechung aber nicht. Die energiegeladenen und wie entfesselt aufspielenden Hanseaten taten alles in ihrer Macht Stehende, um die Startschwierigkeiten der Münchner weiter auszunutzen. Außer sehr aggressiver Defensive war vor allem der Dreier das Mittel der Wahl – von zehn Versuchen fanden gleich acht im ersten Viertel ins Ziel. Die Towers-Führung zum Ende der ersten zehn Minuten mehr als deutlich – selbst ein Buzzerbeater von Nick Weiler-Babb verpuffte.
Und die Towers machten zu Beginn des zweiten Abschnitts nahtlos weiter. Halbdistanz-Treffer Woodard – an dieser Stelle bereits bei elf Zählern – dann Ballgewinn des US-Amerikaners, Korbleger Polite, es vergingen gerade einmal 26 Sekunden, da folgte die zweite Münchner Auszeit. Der Vorsprung der Wilhelmsburger war unterdessen auf 22 Punkte angewachsen. Erst dann zogen die Bayern die Intensität in ihrem Spiel an, meldeten sich mit einer Switch-Verteidigung und einem 8:0-Lauf zurück. Head Coach Benka Barloschky ermahnte sein Team, sich aufgrund des Vorsprungs nicht in trügerischer Sicherheit zu wiegen. Und seine Schützlinge fanden einen Weg, dem zunehmenden Druck der Münchner weitestgehend standzuhalten und mit Ballgewinnen und anschließenden einfachen Punkten auch weiterhin für Nadelstiche zu sorgen.
Doch die letzte Pause kam genau zur richtigen Zeit und verschaffte den Wilhelmsburgern die Möglichkeit, die Energiereserven ein letztes Mal aufzutanken. Pünktlich zu Beginn des letzten Viertels war die richtige Intensität wieder da. In der nun zunehmend zerfahrenen Partie, weil die Münchner ungewöhnlich viel foulten, hielten die Nerven der Towers – nicht nur an der Freiwurflinie. Beim Rebounding griffen die Hamburger beherzt zu, Lukas Meisner und Christoph Philipps landeten in wichtigen Momenten einen Ballgewinn.
Stats: Schoormann, Paukste, Polite (13, 5 Reb.), Philipps (8), Meisner (13, 9 Reb.), Woodard (22, 3 Ass., 3 Stl.), Samar (11, 4 Ass.), McCullum (8, 5 Ass.), Wohlfarth-Bottermann (4, 4 Reb.), Childs (10, 7 Reb., 3 Stl.).