Ottersberg/Elstorf. „Es ist einfach unglaublich, dass wir das Spiel verloren haben. Wir haben die Begegnung über 60 Minuten nach Belieben beherrscht und hätten einfach viel höher als 2:0 führen müssen. Fast im Minuten-Takt boten sich uns beste Torchancen, die wir leider alle vergeben haben. Der gegnerische Torwart Leon Seeger bekam an fast jeden Ball noch die Hand dran und verhinderte für sein Team ein mögliches Waterloo. Es war schon fast kläglich, was wir da aus kürzester Distanz haben liegen lassen. Es lag nur an uns, das wir dieses Match nicht gewonnen haben. Der Gegner war schon am Boden, doch wir haben ihn durch ein kurioses Freistoßtor wieder belebt. Wir sind alle maßlos enttäuscht undsauer über diese wirklich unnötige bittere Niederlage. Das sind Spiele, die kann man einfach nicht erklären. Nun gilt es aber wieder aufzustehen, hart zu arbeiten und es im nächsten Spiel erneut zu versuchen. Die Mannschaft hat einfach mehr verdient für ihre Leistung und ihren Aufwand“, sagte Trainer Hartmut Mattfeldt nach diesem irren Fußballspiel.
Dabei begann es sehr gut für den Landesligisten TSV Elstorf. Bereits in der ersten Spielminute erzielte Kapitän Timo von Reith nach Pass von Kevin Machado das 1:0. Elstorfs Team war sofort gut drin im Spiel und die klar dominierende Mannschaft. Permanent waren die Elstorfer im Angriff und so war es nur zwangsläufig, dass bereits nach 18 Minuten das 2:0 für Elstorf fiel. Nach toller Vorarbeit von Jonas Lancker erzielte Kevin Machado den zweiten Treffer. Auch in der Folgezeit gab es immer wieder gute TSV-Angriffe, vor allem über die Flügelpositionen. Weitere Chancen wurden dabei aber ausgelassen.
Erst nach etwa einer halben Stunde wachten auch die Gastgeber auf und erzielten dann mit gutem Positionsspiel und vielen Positionswechseln im Mittelfeld die spielerische Überlegenheit. Aber der letzte Pass zur richtigen Torgefahr wurde ein paar mal zu unsauber gespielt, da hatte Elstorf noch Glück. Richtig viel Glück hatte dann Ottersberg in der ersten Viertelstunde nach der Halbzeit. Elstorf begann wieder stürmisch und erspielte sich fast minütlich Topchancen. Ottersberg hätte sich bis zur 60. Minute nicht beschweren dürfen, wenn sie gegen den TSV Elstorf mit 0:5 oder noch höher im Rückstand gelegen hätten.
Doch Elstorf wurde für seinen Chancenwucher brutal bestraft. Nach einem kuriosen Freistoßtor der Ottersberger brachen bei den Elstorfern alle Dämme. In der 62. Minute schob Marcel Brendel bei einem Freistoß den Ball ins leere Tor, während die Gäste noch ihre Mauer stellten. Dieser Treffer aus dem Nichts gab dem Gastgeber nun neue Kräfte und den Glauben zurück. Sie agierten fortan viel stärker, eroberten sich viele Bälle und drehten innerhalb weniger Minuten tatsächlich noch das Ergebnis.
Beim Ausgleich in der 75. Minute köpfte Jannik Tölle einen Freistoß quer vor das Tor auf den langen Pfosten, wo Kai Schmidt den Ball nur noch einzudrücken brauchte. Nur fünf Minuten später traf der gleiche Akteur nach Flanke von Rechtsaußen gar zum 3:2 für Ottersberg. In den letzten zehn Minuten gab es noch ein Aufbäumen der Elstorfer Mannschaft und auch noch zwei Möglichkeiten zum Ausgleich, die aber ungenutzt blieben. Ottersberg verteidigte die letzten Minuten aufopferungsvoll und rettete die Führung über die Zeit.
Ein verrücktes Landesliga-Spiel endete mit einer Niederlage für Elstorf, die nie hätte passieren dürfen. Das nächste Heimspiel des TSV Elstorf findet am Sonntag, 19. September, ab 15 Uhr an der Schützenstraße in Elstorf statt. Gegner in der Landesligapartie ist der VfL Güldenstern Stade.