Neu Wulmstorf. „Frauen und Männer sind gleichberechtigt". Dieser Satz wurde im Jahr 1949 im Artikel 3, Absatz 2 in das Grundgesetz aufgenommen. Das ist jetzt genau 70 Jahre her. Im Neu Wulmstorfer Rathaus ist jetzt bis zum 27. Juni eine Ausstellung zu sehen, die an das Ende der 1940er-Jahre erinnert.
Eingesetzt haben sich dafür damals vor allem die vier Frauen, die im 65-köpfigen Parlamentarischen Rat an der Verfassung des Grundgesetztes mitgewirkt hatten. Ihnen war es nicht genug, dass Frauen und Männer dieselben staatsbürgerlichen Rechte und Pflichten hätten, wie es in der Verfassung aus der Weimarer Republik festgeschrieben worden war. Dr. Elisabeth Selbert, Frieda Nadig, Helene Weber und Helene Wessel haben dafür gekämpft, dass das Grundgesetz die Gleichstellung von Frauen und Männern garantiert.
Die Anpassung der untergeordneten Gesetze verzögerte sich und dauerte mehrere Jahrzehnte. Insbesondere Frauenverbände und Politikerinnen setzten sich dafür ein, dass vor 25 Jahren ein Zusatz im § 3 Absatz 2 erwirkt wurde. Dort heißt es seit 1994 „Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin."
Die Ausstellung „Mütter des Grundgesetzes" würdigt den Einsatz der „4 Mütter des Grundgesetzes" und erinnert daran, dass weiterhin politisches Engagement notwendig ist, um die Gleichstellung von Frauen und Männern zu erreichen, so die Gleichstellungsbeauftragte Ulrike Glüer. Demokratie lebe von einer aktiven und ausgewogenen Mitwirkung von Frauen und Männern in allen Politikbereichen. Gerade heute sei das besonders wichtig.
Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten des Rathauses Neu Wulmstorf frei zugänglich. Sie ist noch bis zum Donnerstag, 27. Juni, vor dem Ratssaal zu sehen. Eine Führung durch die Ausstellung ist auf Anfrage möglich. Absprachen hierfür bitte unter: