Fachkräftemangel schwächt Harburger Büromarkt

Harburg. Der dramatische Fachkräftemangel führt jetzt auch zu spürbaren Folgen auf dem Hamburger Büromarkt. Immer mehr Unternehmen suchen verstärkt nach Räumen in den Toplagen City und HafenCity. Zugleich wachsen in Randlagen wie Harburg die Leerstände. „Wichtigste Motivation für die Anmietung eines Büros in Toplage ist Personalmangel“, sagt Oliver Horstmann, Bereichsleiter Büroimmobilien und Mitglied der Geschäftsleitung bei Engel & Völkers Commercial Hamburg. „Arbeitgeber hoffen, mit einem attraktiven Büro im Kampf um die begehrten Fachkräfte punkten zu können.“
Die Spitzenmiete für Büroflächen in Hamburg liegt aktuell bei 35,50 Euro pro Quadratmeter. Sie ist damit im Vergleich zum Gesamtjahr 2022 um 50 Cent gestiegen. Spitzenmieten werden nur in den Teilmärkten City und HafenCity gezahlt. Die durchschnittliche Büromiete in ganz Hamburg ist dagegen gesunken: Sie beträgt aktuell 20,40 Euro pro Quadratmeter. Im Jahr 2022 lag sie bei 21 Euro. Im Bezirk Harburg liegen die Mieten in der Regel unter dem Durchschnitt.

Horstmann: "Aufgrund des starken Zuzugs aus der Peripherie in die Toplagen verknappt sich das Angebot in der City, der HafenCity sowie in gut angebundenen attraktiven Stadtteillagen. Dort reduziert sich der Leerstand und die Spitzenmieten legen weiter zu. In der Peripherie dagegen steigt dagegen der Leerstand, was entsprechenden Druck auf die Mieten ausübt.”
Aufgrund hoher Baukosten und des gestiegenen Zinsniveaus erwartet der Büroexperte auch für 2024 keine Entspannung am Markt für Büroimmobilien. „Die Konzentration auf die Toplagen und damit einhergehend weitere Mietsteigerungen in diesen Stadtteilen werden uns in Hamburg weiter begleiten.“ Daneben könnten die Leerstände in den Randbezirken mittelfristig ein kritisches Thema werden – für den Büromarkt, aber auch für die Stadtentwicklung.