Mit Filteranlagen gegen das Virus? E Center in Harburg startet Testversuch
Harburg. In der Coronazeit müssen Unternehmen Einfallsreichtum beweisen, um ihren Kunden ein nicht nur einen unbeschwerten, sondern vor allem auch einen sicheren Besuch zu gewährleisten. Wie kann man also seinen Kunden den bestmöglichen Schutz vor den Viren bieten?
Das neue E Center von Edeka im Marktkauf-Center in Harburg geht da einen (noch) neuen und nicht alltäglichen Weg: Im Rahmen eines Testverfahrens werden dort werden Luftreiniger mit Virenfilter der Firma UlmAIR aufgestellt. Dieser Luftreiniger filtert die Luft nahezu geräuschlos, lässt sie im Raum zirkulieren und vernichtet die darin enthaltenen Viren, Bakterien und Gerüche.
Das Herz des Raumluftreinigers sind fünf nacheinander angeordnete Filter. Diese reinigen Luft, die am Boden aufgefangen, in einer Stunde sechsmal umgewälzt und nach oben wieder ausgestoßen wird. Die sechsfache Luftwechselrate verhindert somit infektiöse Luftkonzentration. Die in die UlmAIR integrierten Filter sorgen zu 99,995 % für das garantierte Auffangen der Viren und Partikel. In dem Feinstaubfilter bleiben Bakterien und Keime stecken. Abends, wenn sich das Gerät abschaltet, werden die im Filter abgelagerten Viren auf 80 Grad erhitzt und regelrecht „verbrannt“. Außerdem misst der CO2-Sensor die Luftqualität. Kommen mehr Menschen zusammen, steigt der CO2-Wert, der UlmAIR schaltet seine Gebläse und damit die Luftumwälzung eine Stufe höher. „Die Geräte haben wir an unseren stark frequentierten Orten, wie etwa die Kassenzone oder an den Bedientheken, aufgestellt und ergänzen so unsere bisherigen Präventivmaßnahmen im Markt“, erklärt Tadeusz Chmielewski, Geschäftsführer E center Harburg, über den Testeinsatz dieser Technik.
Auch eine Möglichkeit für Restaurants?
Ist dies vielleicht auch eine Möglichkeit für die arg gebeutelte Gastronomie, die sich seit Anfang November wieder im Lockdown befindet? Was, wenn Restaurants wieder öffnen dürfen, wenn sie solche Anlagen haben? „Sicherlich sind die Geräte für große Läden und wo es eh schon eine entsprechende Anlagenstruktur gibt, in die man solche Geräte integrieren kann, eine gute Sache“, so Sven-Oliver Scharf, Inhaber vom Restaurant Scharf im Harburger Binnenhafen. „Ich müsste aber hier dafür sehr viel Geld in die Hand nehmen – und das gerade in dieser Zeit.“ Solche Filter seien einerseits eine gute und schöne Sache, ob sie sich aber dann finanziell rechnen würden bezweifelt Scharf. Und zu den Anschaffungskosten kämen dann ja auch noch Wartung und Filterwechsel hinzu.
Zudem gäbe es in der Gastronomie auch größere Herausforderungen für die Geräte. Schließlich, so Scharf, Hier seien viel mehr Partikel in der Luft als anderswo – Kerzenrauch und Gerüche beispielsweise. „Da kann ich mir vorstellen, dass die Geräte auch noch mal ganz anders arbeiten müssen als in einem normalen Geschäft“, glaubt Scharf.