Harburg. Am 1. Mai wollen Nazis um Thomas Wulff und Christian Worch in Harburg am Busbahnhof ihren menschenverachtenden Nationalismus und Rassismus in die Welt rausbrüllen. An dem Tag, an dem eigentlich weltweit die Menschen für Frieden und Völkerverständigung, für gute Arbeits- und Lebensbedingungen auf die Straße gehen. „Die, die an dieser Art von Kundgebungen teilnehmen, wissen was sie tun. Sie sind überzeugte Nazis“, so das "Harburger Bündnis gegen Rechts", an dem viele Initiativen du Verein aus Harburg, Parteien und Gewerkschaften beteiligt sind. Aus dem Umfeld dieser Gruppen geschähen Angriffe auf alle, die ihrem Weltbild nicht entsprechen, so das Bündnis weiter. „Die Nazis fühlen sich ermutigt durch eine Verschiebung der politischen Diskussion und Stimmung in diesem Land. Nicht nur die AfD, Pegida, „Merkel muss weg“ - Gruppen versuchen Rassismus und Menschenverachtung gesellschaftsfähig zu machen.“
Noch ist die Nazikundgebung von der Versammlungsbehörde wegen der Corona-Beschränkungen verboten (besser-im-blick berichtete: Vorerst Verboten: Naziaufmarsch am 1. Mai in Harburg ) - ob sie stattfinden darf wird letztendlich vor Gericht geklärt werden. So oder so: Den braunen Spuk will man am 1. Mai nicht ohne ein deutliches Gegenzeichen davonkommen lassen. Deshalb haben das „Hamburger Bündnis gegen Rechts“, das „Bergedorfer Bündnis gegen Rechts“ und das „Harburger Bündnis gegen Rechts“ insgesamt dreizehn Mahnwachen in der Zeit von 13:30 bis 16:30 Uhr organisiert. Zehn in Harburg, zwei in der Hamburger Innenstadt und eine Mahnwache ist in Bergedorf geplant, dort wollten die braunen Hassprediger ursprünglich aufmarschieren.
„Harburg ist besonders geprägt durch jahrzehntelanges friedliches Miteinander von Menschen aus verschiedensten Kulturen. Deshalb sind alle Harburger*innen aufgerufen, trotz Corona aktiv zu werden und gegen das offen rassistische und militante Auftreten von Nazis in unserem Bezirk viruskonform Flagge zu zeigen“, so das Harburger Bündnis. Das Harburger Bündnis zeichnet sich dabei durch eine enorme gesellschaftliche Breite aus. „Es ist uns gelungen ein breites Bündnis vieler gesellschaftlicher Kräfte, Organisationen, Kirchen, Parteien und Gewerkschaften für unseren Protest zu gewinnen“, so Maja Meiser von den „Omas gegen Rechts Hamburg Süd“. „Wir sind mehr! Und unser gemeinsamer Protest an vielen Orten der Stadt spiegelt die Vielfältigkeit unserer Bündnisse wider“, ergänzt Elisabeth Lange vom „Offenen Stadtteiltreff gegen Rechts.“
Auch bei den Gegenaktionen schlägt Corona zu: Alle Anmeldungen, so das Harburger Bündnis gegen Rechts, sind vorbehaltlich der Zustimmung der Versammlungsbehörde. Alle Mahnwachen sind auf jeweils 25 Teilnehmer beschränkt. Das Bündnis bittet um Verständnis dafür, dass bei einer höheren Teilnehmerzahl die Teilnehmenden zu anderen Mahnwachen geschickt werden müssen, um die Aktion nicht zu gefährden. Außerdem darf nicht bekannt gegeben werden, wo die einzelnen Mahnwachen am Freitag zwischen 13:30 und 16:30 Uhr stattfinden. Deshalb heißt es am Freitag: Augen auf, wo eine Mahnwache stattfindet.