Harburg. In Corona-Zeiten sind viele Menschen sehr besorgt um ihre eigene Gesundheit und wollen sich selbst schützen. Aber wie kann man in einem Notfall helfen, ohne sich selbst unnötig zu gefährden und eine Ansteckung mit Covid-19 zu riskieren? „Grundsätzlich sollte jeder Mensch immer Erste Hilfe leisten“, sagt Dorit Schneider-Stegelmann, Fachbereichsleitung Breitenausbildung bei den Johannitern im Regionalverband Harburg. Einen Notruf abzusetzen, ist das Minimum im Notfall. Das gilt genauso während der Corona-Pandemie. „Der Ersthelfer sollte dabei jedoch immer auf seinen Eigenschutz achten und sich selbst nicht in Gefahr begeben.“
Ist der Verletzte an Corona erkrankt oder der Ersthelfer ist sich unsicher, kann aktuell auf die Beatmung verzichtet werden. Schneider-Stegelmann erklärt: „Sie setzen den Notruf ab und führen anschließend ununterbrochen die Herzdruckmassage durch.“ Laut der Arbeitsgemeinschaft der Notärzte in Nordrhein-Westfalen (AGNNW) treten mehr als 60 Prozent der Herz-Kreislauf-Stillstände zu Hause auf. In vielen Fällen sind die Ersthelfer also Familienmitglieder oder andere nahestehende Personen, die das Risiko einer möglichen Ansteckung in der Regel besser einschätzen können als eine fremde Person. „Wenn möglich, sollten Sie, neben der Herzdruckmassage, auch die Atemspende geben“, so Schneider-Stegelmann weiter.
Falls der Ersthelfer selbst zur Corona-Risikogruppe gehört, können andere Personen ermuntert werden, Erste Hilfe zu leisten. „Ist niemand in der Nähe, versuchen Sie, so gut es geht und mit angemessenen Sicherheitsabstand zu helfen“, sagt Schneider-Stegelmann. Ein Notruf sollte in jedem Fall abgesetzt werden.
Wer sein Wissen zu Erster Hilfe auffrischen möchte, kann das bei der Johanniter-Unfall-Hilfe online unter www.johanniter.de/corona-erste-hilfe machen. Hier sind alle wichtigen Infos rund um Erste-Hilfe-Maßnahmen sowie Videos zu verschiedenen Erste-Hilfe-Themen zu finden.