Egestorf. Ausgebremst und hängengelassen – so fühlt sich das Team des Barfußpark Lüneburger Heide in Egestorf. Wildparks, Zoos und Botanische Gärten in Niedersachsen dürfen öffnen – der Barfußpark muss geschlossen bleiben. „Bei uns findet alles draußen in der Natur statt und die Besucher laufen hintereinander nur in einer Richtung durch die einzelnen Stationen“, so die Geschäftsführerin des Barfußparks, Kerstin Albers.
Noch im vergangenen Jahr war der Barfußpark den Wildparks, Zoos und Botanischen Gärten gleichgestellt. Das Hygienekonzept des Barfußparks wurde seit dieser Zeit kontinuierlich weiterentwickelt und verbessert. So wurde beispielsweise der Weg, den die Besucher vom Parkplatz zur Kasse zurücklegen, um über zwei Meter verbreitert um Kontakte zwischen den Besuchern zu minimieren. Ebenso wurde der Waschplatz, der vorher zeitweise ein „Nadelöhr“ war, um rund zwei Meter verbreitert. Im Eingangsbereich gibt es zudem eine Maskenpflicht, auf die streng geachtet wird. Durch Online-Tickets und telefonische Anmeldung ist im Bedarfsfall die Nachverfolgung gewährleistet.
Da auch viele Aerosolforscher in einem offenen Brief an die Regierung erklärt hätten, dass die Gefahr der Ansteckung an der frischen Luft so gut wie gar nicht vorhanden sei, stößt die Entscheidung, den Barfußpark nicht öffnen zu dürfen, dort auf kein Verständnis. „Hinzu kommt noch, dass der Barfußpark als wichtiger Tourismus- und Wirtschaftsfaktor in der Region ein reiner Saisonbetrieb ist und nur fünf Monate im Jahr geöffnet hat“, erklärt Kerstin Albrecht.
Deshalb will der Barfußpark nun klagen. „Wir können es uns nicht leisten, einfach abzuwarten, bis der lange Weg der sinnvollen Änderung der Regeln gegangen wird. So bleibt uns jetzt leider nur der Rechtsweg“, so Kerstin Albers, „auch wenn das viel Aufwand ist“.