Frauenpower: Sarah die Unnachgiebige regiert die Heimfelder Schützen
Harburg-Heimfeld. Um 18:03 Uhr am Sonntag war es soweit: Sarah Moysen (37) holte mit dem 986. Schuss den Rumpf des Vogels im Heimfelder Schießstand herunter und wurde damit zur neuen Königin der Heimfelder Schützen. Zuvor hatte sie sich einen langen und harten, aber fairen und freundschaftlichen Wettkampf mit Caro Kabuse „gegönnt“.

Überglücklich war die zweifache Mutter, die den Beinamen „die Unnachgiebige“ verliehen bekommen hat. „Auch, weil sie ein richtiger Sturkopf sein kann“, wie Peter Polley es bei der Bekanntgabe unmittelbar nach dem Königinnenschuss vor den anwesenden Schützen im Festzelt ausdrückte.
Es ist ein reines Frauenteam, das die Heimfelder Schützen im kommenden Jahr vertreten wird. Sarah Moysen hat drei Adjutantinnen: Nadine Gruschwitz, Caro Kabuse und Vera Lünsmann. Der einzige Mann im Gespann ist Prinzgemahl Chris Peglow.

Vicekönigin und somit Moysens Vertretung wurde Ricarda Kruse. Ihr zur Seite steht als Adjutantin Jaqueline Soltau. Auch hier haben Frauen das Sagen. Beste „Else“ wurde Jennifer Brockmann.
Die Jungschützen werden im kommenden Jahr von Fiete Haye vertreten, den Marvin Klensang und Carolina Steckel als Adjutanten begleiten werden. Vicekönigin des Nachwuchses wurde Pia Klensang mit Adjutant Leon Hass an der Seite. Kinderkönigspaar wurde Linus Schaar und Jette Dutschmann.
Drei Tage stimmungsvolles Programm
Zuvor hatten die Heimfelder Schützen und ihre Gäste drei tolle Tage rund um das „Zeltschlösschen“ am Festplatz in der Heimfelder Straße erlebt. Los ging es am Freitag mit dem Ummarsch und dem feierlichen Großen Zapfenstreich für den scheidenden König Stephan Klensang. Am Samstag dann das große Kinderfest mit rund 70 Kindern und die Proklamation der Viceköniginnen.

Der Sonntag begann dann mit dem Festessen zu Ehren der scheidenden Majestät. Gekommen waren Hamburgs Wirtschaftssenatorin Dr. Melanie Leonhard, aus der Bürgerschaft Birgit Stöver (CDU) und Sören Schumacher (SPD) sowie der Kreisvorsitzende der CDU, Uwe Schneider. Dazu jede Menge Majestäten aus befreundeten Vereinen wie Gildekönig Ulf Schröder, Eißendorfs König Werner Krug, Marmstorfs König Jochen Meyer, aus Neugraben-Scheideholz Thorsten von Boden oder Moorburgs König Hans Georg Wente.
Die Festrede wurde von Torsten Meinberg gehalten. Der ehemalige Harburger Bezirksamtsleiter, der seit dem Königsball Mitglied der Heimfelder Schützen ist, hatte schon, wie er berichtete, dreimal als Bezirksamtsleiter hier gesprochen. Und zweimal war dann eine Frau Königin geworden. Die Serie hielt!
Die Heimfelder Troddelträger

Auch eine neue Gruppierung bildete sich in diesem Jahr. Als Untergruppe der Fahnenjunker rief Enno Stöver die „Troddelträger“ ins Leben. Troddel, das sind die farbigen Kordeln an den Fahnen. Sie dienen dazu, die Fahne bei kräftigem Wind zu halten. Dafür gibt es die Troddelträger. Ihr Erkennungszeichen in Heimfeld ist an jetzt ein Troddel, getragen am linken Schulterstück des Uniformrocks.
So ganz anerkannt ist die neue Gruppe aber anscheinend noch nicht. Auf dem Strumpfgericht, einer launigen, scherzhaften Gerichtsverhandlung“, wurden die neuen Troddelträger zur Zahlung einer Geldstrafe an die Jungschützen verurteilt – was alle "troddel" gerne Annahmen. Aber trotzdem durften sie schon einen Ehrentitel verleihen: Zum „Obertrodd(tt)el“ wurde Fahnenobmann Werner Pfitzner ernannt, da es beim Ummarsch ein paar Ungereimtheiten gegeben hatte, deren Verhinderung in seiner Obhut gelegen hätte.
Alle Fotos des Heimfelder Vogelschießen 2023 sind hier zu finden.
