Erste Corona-Fälle im Landkreis Harburg?
Rosengarten. Im Landkreis Harburg sind vermutlich die ersten Corona-Infektionen aufgetreten. Wie der Landkreis am heutigen Sonntag bekannt gab, wurde eine dreiköpfige Familie in der Gemeinde Rosengarten positiv auf das Virus getestet. Noch sind die Proben nicht vollständig ausgewertet, ein Ergebnis wird wegen der hohen Laborauslastung erst am Montag erwartet. Das Gesundheitsamt geht derzeit aber von einem positiven Befund aus.
Die Familie, Eltern und ein Säugling, waren Anfang des Monats aus einem Risikogebiet zurückgekommen und waren direkt nach Hause gefahren. Von dort haben sie das Gesundheitsamt informiert und sich sofort in eine freiwillige häusliche Isolation begeben. Der Test wurde veranlasst, nachdem erste Symptome der Viruserkrankung aufgetreten waren. Der Familie geht es den Umständen entsprechend gut.
„Die Familie hat sehr umsichtig und verantwortungsvoll gehandelt“, sagte die leitende Amtsärztin Astrid Schwemin. Nach den bisherigen Erkenntnissen des Gesundheitsamtes gibt es lediglich eine Kontaktperson – einen Familienangehörigen in Schleswig-Holstein, der sich bereits in freiwilliger Quarantäne befindet und keine Symptome zeigt. Weitere Maßnahmen zur Ermittlung von Kontakten außerhalb des Landkreises nimmt das Gesundheitsamt in Absprache mit dem Landesgesundheitsamt vor.
Das Coronavirus ist von Mensch zu Mensch übertragbar und verursacht in erster Linie Atemwegserkrankungen. Derzeit wird davon ausgegangen, dass es nach einer Ansteckung bis zu 14 Tage dauern kann, bis Krankheitszeichen wie Fieber, Husten, Atemnot auftreten. Die Symptome ähneln denen von Grippeerkrankungen, die zurzeit Hochsaison haben.
Ein Expertengremium beobachtet im Landkreis Harburg die Situation und ist in der Lage, gegebenenfalls sofort Maßnahmen zu ergreifen. Das Gesundheitsamt ist auf das Virus gut vorbereitet. Das Robert-Koch-Institut schätzt die Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland aktuell als mäßig ein.
Menschen, die Kontakt zu einer an Corona erkrankten Person hatten, gelten als Kontaktpersonen. Für jede Kontaktperson wird im Einzelfall bewertet, welche erforderlichen Infektionsschutzmaßnahmen durchzuführen sind. Diese Maßnahmen werden umgehend vom Gesundheitsamt eingeleitet.
Falls Sie den Verdacht haben, mit dem Coronavirus infiziert worden zu sein, wenden Sie sich zunächst telefonisch an ihren Hausarzt beziehungsweise ihre Hausärztin. Außerhalb der Praxiszeiten wenden Sie sich an den ärztlichen Notdienst über die Telefonnummer 116 117.
Wichtig: Ein Verdachtsfall auf eine Corona-Erkrankung besteht nur, wenn man sich in einem der Risikogebiete aufgehalten hat oder tatsächlich enger Kontakt zu einem bestätigten Corona-Patienten bestand. Die Bevölkerung wird daher gebeten, Ruhe zu bewahren.
Das Niedersächsische Landesgesundheitsamt stellt auf seiner Internetseite unter www.nlga.niedersachsen.de Informationen zum Coronavirus zur Verfügung. Dort finden sich Empfehlungen für Bürgerinnen und Bürger. Das Landesgesundheitsamt hat ein Bürgertelefon unter der Nummer 0511 – 4 505 555 eingerichtet, das von Montag bis Donnerstag von 8 bis 12 Uhr und 13 bis 16 Uhr sowie freitags von 8 bis 12 Uhr besetzt ist.