Zum Mitmachen: das Harburger Innenstadtforum
Harburg. Wie wird die Harburger Innenstadt wieder für alle Bevölkerungsgruppen attraktiv? Muss sie vielleicht wegen der Krise des stationären Einzelhandels und dessen Verlagerung ins Internet völlig neu gedacht werden? Welche Veränderungen ergeben sich aus dem Klimawandel? Über diese Fragen und noch viel mehr soll im zweitägigen „Innenstadtforum Harburg“ diskutiert werden. Alle Harburgerinnen und Harburger sind aufgerufen mitzumachen und auch eigene Vorschläge einzubringen.
Über die Harburger Innenstadt wird spätestens seit den 70er-Jahren diskutiert, als die Lüneburger Straße zur Fußgängerzone umgewandelt wurde und das Ganze von einer autogerechten Schnellstraße eingeschnürt wurde. Als kurz nach der Jahrtausendwende das Phoenix-Center eröffnet wurde, aber längst nicht alle vereinbarten Maßnahmen zur Anbindung an die „Lü“ umgesetzt wurden, begann der Abstieg der Fußgängerzone – und 2015 wurde ein erstes Innenstadtforum veranstaltet.
Danach war sich Harburg nicht ganz einig, ob das Forum wirklich etwas gebracht hatte. Immerhin wird seither eine der wichtigsten Forderungen Stück für Stück umgesetzt, nämlich das Wohnen in der Harburger City, so dass das Quartier auch abends belebt ist. Die Forderung des Forums mit den meisten Likes wird allerdings wohl erst zehn Jahre später umgesetzt, obwohl der damalige Bürgermeister Olaf Scholz in Wahlkampflaune die sofortige Erfüllung des Wunsches nach einem neuen Beachclub versprochen hatte.
Das Aus von Karstadt Harburg ist der aktuellste und dringendste Impuls für eine Neuauflage des Harburger Innenstadtforums. Sie ist dringender denn je, bevor nicht ernst zunehmende Vorschläge wie die Umbenennung der Fußgängerzone in „Klein Istanbul“ oder der Vorschlag, Ukraine-Flüchtlinge im Karstadt-Haus unterzubringen für weitere Verunsicherung der Bevölkerung sorgen.
Das Innenstadtforum beginnt am Mittwoch, 27. September mit einer öffentlichen Veranstaltung mit „Beteiligungsmarktplatz“ von 18 bis 21 Uhr im Kulturpalast Harburg, Rieckhoffstraße 12. Am Donnerstag, 28. September folgen von 9 bis 18 Uhr sechs Foren mit unterschiedlichen Themen. Hier bittet der Veranstalter, die Stadtentwicklungsgesellchaft Hamburg (steg) allerdings um Anmeldung unter www.hamburg.de/stadtplanung-harburg/. Dort finden sich auch weitere Informationen zur Veranstaltung.