Landkreis Harburg: Deutliches Zeichen gegen Gewalt an Frauen

Landkreis Harburg. Der Landkreis Harburg zeigt Flagge: Vor dem Landkreis-Gebäude in Winsen und vor Rathäusern wehen noch bis zum 10. Dezember Fahnen mit einer klaren Botschaft im Herbstwind. „Wir sagen Nein zu Gewalt gegen Frauen“ steht in großen Lettern auf den Flaggen. Anlass der Fahnenaktion ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen am Sonnabend, 25. November. Landrat Rainer Rempe hat gemeinsam mit der Gleichstellungsbeauftragten Andrea Schrag symbolisch die erste Fahne vor dem Kreishaus in Winsen gehisst.
Gleichzeitig verteilten Rainer Rempe und Andrea Schrag die ersten besonderen Taschentuchpackungen: Auf dem Karton der Taschentücher, die für die 16-Tage-Kampagne verteilt werden und unter anderem im Kreishaus, in Rathäusern und bei Veranstaltungen ausliegen, stehen die wichtigen Hilfenummern, an die Frauen sich jederzeit wenden können. Ein QR-Code führt zudem zur Seite des Netzwerks gegen häusliche Gewalt (www.gghglkh.de).

„Wir setzen ein klares Zeichen und machen deutlich: Gewalt hat bei uns im Landkreis keinen Platz“, betont Landrat Rainer Rempe. „Es ist unerträglich, dass viele Frauen täglich Angst vor Gewalt haben müssen. Gewalt gegen Frauen ist ein Thema, das uns alle angeht: Die Betroffenen brauchen unseren Schutz und unsere Unterstützung.“
Die Vereinten Nationen haben den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen im Jahr 1999 initiiert. Er wird seitdem jährlich zur Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt jeder Form gegenüber Frauen begangen. „Jede vierte Frau in Deutschland ist mindestens einmal im Leben von physischer oder sexualisierter Gewalt betroffen. Das zeigt, wie wichtig dieser Tag ist“, sagt die Gleichstellungsbeauftragte Andrea Schrag. „Viel zu oft wird Gewalt gegen Frauen immer noch als individuelle Beziehungstat abgetan und nicht als strukturelles und gesellschaftliches Problem erkannt.“ Sie erinnert daran, dass es Gewalt in vielen Erscheinungsformen gibt: „Geschlechtsspezifische Gewalt sind nicht nur Schläge und im Extremfall Femizide, sondern fängt schon bei Alltagssexismus an. Mit der 16-Tage-Kampagne wollen wir die Gesellschaft sensibilisieren und auf Hilfsangebote aufmerksam machen.“
Der Gedenktag war Auftakt der 16-Tage-Kampagne unter dem Motto „Frauenrechte sind Menschenrechte“. Bis zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember finden verschiedene Veranstaltungen statt, im Landkreis finden Aktionen auf Wochenmärkten statt, als Information rund um das Thema „Hilfe bei häuslicher Gewalt“. Den Auftakt der Kampagne bildete am Freitag, 24. November, der Gottesdienst „Wir sagen Nein zu Gewalt gegen Frauen“ in der St.-Marien-Kirche Winsen. Der Abschluss der Kampagne findet im digitalen Jugendzentrum statt (twitch.tv/juzdiggi). Bei der Veranstaltung am 5. Dezember ab 18 Uhr wird über die Arbeit mit Tätern bei häuslicher Gewalt gesprochen.