Einigung erzielt: Stadt schnappt sich die Karstadt-Immobilie
Harburg. Der Deal ist perfekt. Der Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) hat am Donnerstag die Karstadt-Immobilie in der Harburger Innenstadt übernommen. Vorausgegangen waren monatelange Verhandlungen zwischen der Stadt und dem privaten Eigentümer, der Grundstück und Gebäude nach dem Aus für die Harburger Karstadt-Filiale im Juni 2023 übernommen hatte. Das erste Gebot der Stadt im vergangenen Herbst hatte der Eigentümer noch abgelehnt. Jetzt hat man sich geeinigt. Das erfuhr besser-im-blick aus zwei zuverlässigen Quellen, eine offizielle Bestätigung lag gestern Abend noch nicht vor. Auch gibt es noch keine Information über die Höhe des Kaufpreises.
Mit der Übernahme der Immobilie ist klar: Die Stadt überlässt die Entwicklung der Harburger Innenstadt nach der Karstadt-Pleite nicht dem freien Markt, wo sich am Ende der Meistbietende, aber nicht unbedingt das bessere Konzept durchsetzt. „Überall dort, wo es städtebaulich sinnvoll und rechtlich möglich ist, sichern wir der Stadt wertvollen Grund und Boden“, hatte Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein im September 2023 gesagt, als die Stadt ihre Kaufabsicht verkündet hatte. „Nur so bleiben wir in Zukunft unabhängig von zuweilen falschen Interessen Dritter und können die städtebaulichen Ziele Harburgs besser verwirklichen.“
Die Karstadt-Immobilie ist das Schlüsselgrundstück für weitreichende Überlegungen der städtischen Stadtplaner. Das benachbarte Schippsee-Quartier mit seinem architektonischen und städtebaulichen Wildwuchs soll mittelfristig einem geordneten urbanen Quartier weichen. Auch der Sprung über die Barriere B73 und Eisenbahn ist längst gedacht. Der vor kurzem gemeldete Ankauf des ehemaligen Harburg-Freudenberger-Areals ist ein weiteres Puzzlestück dieser Strategie.
Doch zurück zur Karstadt-Immobilie. Ob das Gebäude erhalten oder umgebaut wird, ist noch nicht entschieden. Viel weiter scheinen Politik und Verwaltung schon bei den Überlegungen für die künftige Nutzung zu sein. So wäre eine Konzentration öffentlicher Einrichtungen und Frequenzbringer wie Bücherhalle oder Volkshochschule denkbar, ebenso eine Beteiligung des Helms-Museums und der TU Hamburg – in welcher Form auch immer.
