Stadt hat die Faxen dicke bei Neuländer Quarree und New-York-Hamburger
Harburg. Offensichtlich hat die Stadt die Faxen dicke, was die ewigen Grundstücksverkäufe des Neuländer Quarree und der ehemaligen New-York-Hamburg Gummiwaaren Compagnie, auch „Eco-City“ getauft, im Harburger Binnenhafen angeht. Mal ging der Investor Pleite und dann wurde das Gelände immer wieder verkauft – und geschehen ist bis heute so gut wie nichts.
Deshalb hatte die DIE LINKE. in der Bezirksversammlung auch beantragt, dass im Stadtplanungsausschuss über den Stand berichtet wird und damit wohl auch den Stein ins Rollen gebracht. „Wir brauchen hier in Harburg dringend guten und bezahlbaren Wohnraum – doch ganze Quartiere wie das Neuländer Quarree, das schon lange fertig gebaut sein sollte, werden anscheinend als Spekulationsobjekte missbraucht. Damit muss umgehend Schluss sein“, fordert Jörn Lohmann, Fraktionsvorsitzender der DIE LINKE.-Fraktion in der Harburger Bezirksversammlung verärgert über die Entwicklung des Gebiets.
Nun übt die Stadt Druck aus: Am gestrigen Dienstag beschloss der Senat, sowohl das Neuländer Quarree als auch das Gelände der ehemaligen New-Yorker sowie die nördlich angrenzender Flächen in die laufenden vorbereitenden Untersuchungen für eine städtebauliche Entwicklungsmaßnahme in Harburg einzubeziehen. Und das hat Konsequenzen für Eigentümer. Denn gleichzeitig wird auch die bestehende Vorkaufsrechtsverordnung auf diese Flächen ausgedehnt. Damit hat die Stadt bei einem Verkauf der Grundstücke ein Vorkaufsrecht.
Durch die Eingliederung gibt es nun die Möglichkeit, die Entwicklung auch unabhängig von den Zusagen und Verkaufsentscheidungen privater Investoren voranzubringen. „Durch die Einbeziehung der Flächen in die vorbereitenden Untersuchungen sollen die bereits laufenden Verhandlungen und Verfahren, insbesondere die Bebauungsplanverfahren, unterstützt werden. Die Zuständigkeit des Bezirksamtes für die Bebauungsplanung und das damit verbundene Wettbewerbsverfahren bleibt bestehen, so dass die personelle und inhaltliche Kontinuität der Verfahren gewährleistet wird“, so Bezirksamtsleiterin Sophie Fredenhagen. Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeld bekräftigt: „Bei der Stadtentwicklung in Harburg wollen wir alle Chancen der dortigen Flächen ausschöpfen, um die Bereiche rund um den Binnenhafen städtebaulich aufzuwerten und ihre Verknüpfung mit der Harburger Innenstadt zu stärken.“
Man wolle zwar eine kooperative Lösung finden. Aber: In ihrer Pressemitteilung droht die Stadt auch den Eigentümern: „Scheitern kooperative Lösungen mit den Eigentümerinnen und Eigentümern entgegen aller Erwartungen, hält sich die Stadt durch die vorbereitenden Untersuchungen nun die Möglichkeit offen, die Umsetzung ihrer städtebaulichen Ziele im Wege einer städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme aktiv umzusetzen. Ziel ist, dass städtebaulich bedeutsame Entwicklungsflächen nicht längerfristig brachliegen“, heißt es dort.
Der SPD-Fraktionsvorsitzende der SPD in der Bezirksversammlung Frank Richter zeigt sich über die Entscheidung erfreut. „Mit der Erweiterung der städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme auf diese Flächen sind die Einflussmöglichkeiten stärker geworden und durch das Vorkaufsrecht könnte auch die ungesunde Spekulation mit diesen hochwertigen Bauflächen beendet werden”, so Richter.
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