Box-Weltmeister Sebastian Formella: Nach Titelverteidigung feierte Hafen Basti im Stellwerk
Wilhelmsburg/Harburg. Zwölf Runden tänzelte Sebastian Formella, der „Hafen Basti“ aus dem Stall von EC Boxing am gestrigen Samstagabend in seinem WM-Fight gegen Herausforderer Roberto Arriaza aus Nicaragua vor 3.000 Zuschauern durch den Ring in der ausverkauften edel-optics.de-Arena in Wilhelmsburg. Allein das war schon eine sportliche Höchstleistung. Immer wieder wich er den Angriffen seines Gegners aus, tauchte unter dessen Schlägen hindurch und setzt seine eigenen Treffer. Und Arriaza fand in den zwölf Runden kein Gegenmittel, wurde sichtlich frustrierter. Während Sebastian Formella auch in den kurzen Pausen kaum ruhig in seiner Ecke sitzen blieb und vor lauter Energie immer mit den Beinen wippte - zum Sprung in den Ring bereit.
Am Ende siegte Sebastian Formella deutlich nach Punkten und verteidigte seinen IBO-Weltmeistergürtel. Bei 22 Profikämpfen hat Hafen Basti nun die beeindruckende Bilanz von 22 Siegen, davon 10 durch KO.
Titelkampf im legendären MGM Grand Las Vegas noch im Februar?
Nach dem Sieg gab es für Sebastian Formella noch eine Überraschung. Denn EC Boxing Manager Erol Ceylan hatte für den Fall eines Sieges von Formella einen Weltmeister-Kampf im Titelverteidigung im legendären MGM Grand von Las Vegas am 22. Februar 2020 organisiert. Niemand hatte Formella dies vor dem Kampf verraten, um ihn nicht zu beeinträchtigen. Ob Formella jetzt schon einen Fight im MGM annimmt, wurde am Abend noch nicht verraten. Man darf also gespannt sein.
Siegesfeier im Harburger Stellwerk
Im Anschluss ging es zum Feiern ins Stellwerk im Harburger Bahnhof. Dort hatten sich nach dem Kampf die Fans des 32-jährigen Heimfelders versammelt und warteten gespannt auf ihren Hafen Basti. Um kurz vor 3 Uhr war es dann auch soweit und Formella zog unter dem Jubel der Fans ins Stellwerk ein. Und dort zeigte er, warum er so beliebt ist. Denn ohne großes Aufheben um sich und nach ein paar bescheidenen Dankesworten ging Formella gleich zu seinen Fans, machte geduldig Fotos und schnackte mit ihnen. Seine einzige Bitte: „Zieht nicht an mir – der Nacken tut noch weh.“
Peter Kadiru aus Hamburg ist WBO Youth World Champion
Vor Formella hatte schon ein weiterer Hamburger einen WM-Gürtel errungen: Im Kampf um den vakanten Titel des WBC Youth World Champion knockte der aus Altona kommende 22-jährige Peter Kadiru (SES Boxing) seinen aus Tschechien kommenden Gegner Tomas Salek in der sechsten Runde mit ein paar fulminanten Aufwärtshaken aus.