Harburger Handwerk: „The Next Generation“ hat das Ruder übernommen!
Harburg. Wer es noch nicht wusste: Auf dem traditionellen Grünkohlessen des Harburger Handwerks am Mittwochabend im Elbcampus wurde es deutlich: Die Youngsters, „The Next Generation“ (TNG), haben die Leitung der Harburger Handwerker übernommen. Denn dort präsentierten sich bei ihrem ersten richtig öffentlichen Auftritt der neue Bezirkshandwerksmeister René Rückert von Lengemann und Eggers und sein Stellvertreter Pascal Henning von Henning Elektrotechnik. Die dritte im Bunde, Schornsteinfegermeisterin Steffi Jensen, war auf einer anderen Veranstaltung.
Themen der TNG: Energiegesetz und Fachkräftemangel
Das neue Gespann stellte sich vor den rund 130 Gästen aus dem Handwerk, aber auch aus Politik und Harburger Institutionen vor. Unter den Gästen waren der Präses der Hamburger Handwerkskammer Hjalmar Stemmann, der 1. Patron der Harburger Schützengilde von 1528 e.V., Ingo Mönke, HTB-Präsident Michael Armbrecht, die stellvertretenden Vorsitzenden der Bezirksversammlung Regina Marek (Grüne) und Robert Timmann (CDU), der CDU-Kreisvorsitzende Uwe Schneider und der CDU-Fraktionsboss Ralf-Dieter Fischer, FDP-Bezirksfraktionschefin Viktoria Isabell Ehlers, Thorsten Römer, Geschäftsführer des Archäologischen Museum / Harburger Stadtmuseum Uta Rade vom Wirtschaftsverein, und Tobias Bergmann vom Bezirksamt in Stellvertretung für Bezirksamtsleiterin Sophie Fredenhagen.
Wohin die Reise mit dem neuen Gespann gehe, so René Rückert, werde noch beraten werden. Thema für die Zukunft sei jedenfalls das neue Energiegesetz der Koalition in Berlin. Das sei „gut gemeint, aber nicht gut gemacht“, so Rückert. „Liebe Politik! Nutzt doch bitte das Handwerk und die Beratungskompetenz. Wir sind nicht umsonst die Meisterinnen und Meister unseres Fachs.“
Ein anderes Thema sei der Fachkräftemangel. Man spreche leider nicht über die Ursachen des Mangels, so Rückert. „Wir müssen aber an die Ursachen ran um das Problem in den Griff zu bekommen. Fachkräfte bildet man aus. Die wachsen nicht an Bäumen.“
Dierk Eisenschmidt: Ehrung für sein jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement
Auch die beiden Vorgänger im Amt der Bezirkshandwerksmeister, Rainer Kalbe und Dierk Eisenschmidt. Für letzteren hielt niemand geringeres als Hamburgs Wirtschaftssenatorin Dr. Melanie Leonhard, wie Eisenschmidt Marmstorferin, die Ehrenrede. Denn mit ihm verlässt jemand die Ehrenämter im Handwerk, der die Geschicke über Jahre, ja: Jahrzehnte, geprägt hat. „Eine besondere Person, die über einen langen Zeitraum dieses Ehrenamt ausgeübt hat“, wie Leonhard sagte. „Man muss ihnen nicht nur Wertschätzung entgegenbringen, sondern auch den ganz offiziellen Dank der Stadt.“
Und das tat sie mit einer Hommage an Dierk Eisenschmidt. Der 1964 als jüngster Konditor Deutschlands sich selbstständig gemacht hatte. Melanie Leonhard erinnerte sich an ihren Schulweg, der an Eisenschmidts Konditorei in der Julius-Ludowieg-Straße/Ecke Knoopstraße und wie sie immer gehofft hatte, noch 50 Pfennig irgendwo bei sich zu finden, damit sie sich dort etwas kaufen konnte. Und an die große Baumkuchenmaschine in der Weihnachtszeit und den wundervollen Duft. Apropos Baumkuchen. Der, so Leonhardt, sei ja bis nach Japan und in die USA berühmt
2003 wurde Eisenschmidt dann mit immerhin schon 63 Jahren Bezirkshandwerksmeister. Und das blieb er zehn Jahre, bevor er 2013 das Amt an Peter Henning übergab und als dessen Stellvertreter in die zweite Reihe wechselte. Nach dem Tod von Peter Henning leitete er dann zusammen mit Rainer Kalbe die Harburger Handwerkskammer bis zur vergangenen Wahl.
Melanie Leonhard erinnerte daran, dass – auch wenn man mal unterschiedlicher Auffassung gewesen sei – Dierk Eisenschmidt in dieser langen Zeit immer das Wohl Harburgs im Auge gehabt habe. „Du trägst Harburg im Herzen. Und in Wahrheit haben auch viele Harburger Dich im Herzen“, brachte Melanie Leonhard den Dank auch der Anwesenden an den sichtlich gerührten Dierk Eisenschmidt auf den Punkt.