Verbesserte Handball-Luchse unterliegen dem Thüringer HC mit 22:27
Buchholz. Am sechsten Spieltag der 1. Handball-Bundesliga unterlagen die HL Buchholz 08- Rosengarten vor 200 Zuschauern in der heimischen NordHeideHalle der Spitzenmannschaft des Thüringer HC mit 22:27. Die noch sieglosen Luchse belegen mit 0:12 Punkten den letzten Platz in der aktuellen Tabelle, während die Thüringerinnen mit 9:3 ihren vierten Rang verteidigen konnten. In dem lange spannenden Spiel war die Griechin Labrini Tsakalou mit sieben Treffern die erfolgreichste Torschützin ihres Teams. Bei den Norddeutschen feierte die lange verletzte Marleen Kadenbach mit sechs Toren ein überzeugendes Comeback.
Beide Mannschaften konnten nicht in Bestbesetzung antreten, was sich aber in den ersten 13 Minuten besonders für die Heimmannschaft bemerkbar machte. Die Thüringer führten zu diesem Zeitpunkt bereits mit 5:10, weil die Luchse in der Abwehr keinen Zugriff auf das schnelle Spiel des THC fanden und im Angriff zwar geduldig agierten, doch zu wenig Torgefahr entwickelten. Mit den Einwechselungen von Backup-Torhüterin Katharina Kaube, Antonia Pieszkalla und Marleen Kadenbach im Rückraum kamen die Spielerinnen aus der Nordheide dann besser ins Spiel und verkürzten den Vorsprung des Favoriten durch gelungene Kombinationen langsam, aber sicher. Bis zur 22. Minute brachten Marleen Kadenbach und Maj Nielsen die Luchse auf 9:12 heran und nach einem schönen Anspiel auf Evelyn Schulz eine Minute später waren die Luchse beim 10:12 wieder in Schlagdistanz.
Durch technische Fehler der Luchse kam der THC zu einfachen Treffern und vergrößerte den Vorsprung durch Dominika Zachova und Lydia Jakubisova wieder auf vier Tore zum Spielstand von 10:14. Aber die kampfstarken Luchse ließen sich nicht abschütteln und verkürzten durch blitzsaubere Tore von Alexia Hauf und der stark aufspielenden Antonia Pieszkalla bis zum Ende des ersten Abschnitts auf 13:15. Mit Sicherheit hat die Aufholjagd der Norddeutschen sehr viel Kraft gekostet, aber erfreulich waren auf jeden Fall der Kampfgeist und die Steigerung nach dem relativ schwachen Auftakt.
Die Heimmannschaft setzte nach der Pause unbeirrt ihre couragierte Vorstellung fort und brachte das Team von Herbert Müller in Verlegenheit. Die Luchse ließen sich nicht abschütteln und kamen in der 38. Minute durch einen Treffer von Maj Nielsen auf ein Tor zum 17:18 an den klaren Favoriten heran. In der Folgezeit war es den Gastgebern nicht vergönnt, den möglichen Ausgleich zu erzielen und dem Spiel eine neue Richtung zu geben, denn Marleen Kadenbach scheiterte in der 42. Minute mit ihrem Geschoss am Pfosten. Die Gäste aus Thüringen stellten mit einem 4:0-Lauf innerhalb von vier Minuten die Zeichen auf Sieg und behaupteten ihren Vorsprung souverän bis zum Ende der Partie zum Endstand von 22:27.
„Bis auf das erste Viertel bin ich mit der Leistung meiner Mannschaft sehr zufrieden, denn wir haben dem klar favorisierten THC lange ein offenes Spiel geliefert. Wir haben uns in die Partie hinein gekämpft und phasenweise im Angriff sowie in der Abwehr überzeugt. Auf jeden Fall war es ein enormer Fortschritt gegenüber unserer Vorstellung in Bad Wildungen. Letztlich ist unsere verdiente Niederlage auf die individuelle Klasse des Gegners zurückzuführen, aber wir werden in der längeren Pause hart arbeiten, um in nächster Zeit die ersten Punkte einzufahren. Ich hoffe auf eine baldige Rückkehr von Kim Berndt, Svea Geist und Mareike Vogel“, bilanziert Dubravko Prelcec, Trainer der Luchse.
Es ist schade, dass sich die Spielerinnen der HL Buchholz 08-Rosengarten nicht belohnt haben, denn immer, wenn sie an der Sensation schnuppern, brechen sie wieder ein. Dennoch haben sie sich in der NordHeideHalle ihrem Publikum mit einer ansprechenden Leistung präsentiert und das Spiel lange offen gehalten. Etliche im Training erarbeite Varianten zeigten Erfolg. So gelang Maj Nielsen erneut ein wunderschöner Kempa und die junge Antonia Pieszkalla zeigte nicht nur ihre Klasse beim Spielaufbau, sondern auch ihre Durchsetzungsfähigkeit beim Spiel 1 gegen 1.
Die Rückkehr von Marleen Kadenbach eröffnete den Luchsen mehr Alternativen im Angriff, denn durch ihre Gefährlichkeit im Rückraum waren die Luchse nicht mehr so leicht auszurechnen. Die Abwehr der HL Buchholz 08-Rosengarten bekamdurch die Einwechslung von Torhüterin Katharina Kaube mehr Selbstvertrauen und Zugriff auf den Gegner.
Insgesamt war die Begegnung der Luchse gegen den Thüringer HC ein attraktives und spannendes Spiel mit sehr schönen Toren. Sven Dubau, der Geschäftsführer der HL Buchholz 08-Rosengarten, hadert ein wenig mit dem Ausgang des Spiels: „Es ist eigentlich wie immer, wir zeigen uns klar verbessert, besonders Antonia Pieszkalla hat mich überzeugt, aber wir schaffen es nicht etwas Zählbares zu holen. Leider hat sich Julia Herbst am Fußknöchel schwer verletzt und wird uns mit Sicherheit lange fehlen. Aber wir werden uns nicht aufgeben, sondern weiter hart arbeiten, um den Klassenerhalt doch noch zu schaffen, aber dann benötigen wir auch mehr Konstanz, Glück und weniger Verletzte.“
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