Harburg/Hamburg. Kaum ein Unternehmer, Selbstständiger oder Freiberufler und freischaffender Künstler, der aktuell keine Existenzangst hat. Die finanziellen Auswirkungen des Shutdowns sind für keinen im Moment wirklich absehbar. Kredite werden den meisten nichts nützen, denn bei ihnen geht es ganz reale Umsatzausfälle, die auch nicht mehr nachgeholt werden. Kredite bedeutet für viele nur: Ich gehe nicht jetzt, sondern erst in sechs, acht oder zehn Monaten pleite.
Finanzsenator Andreas Dressel, Wirtschaftssenator Michael Westhagemann und Kultursenator Dr. Carsten Brosda gaben heute erste konkrete finanzielle Hilfsangebote bekannt. „Zusätzlich zu den Maßnahmen des Bundes geben wir in dieser schwierigen Lage mit unserem Schutzschirm ein klares Signal in unsere Stadt: Hamburg handelt und hilft! Im Zusammenwirken mit allen Beteiligten haben wir die finanzielle und wirtschaftliche Kraft, die Auswirkungen der Coronavirus-Epidemie zu bewältigen. Uns eint, Beschäftigte und Unternehmen aller Größen und Branchen zu schützen“, so Finanzsenator Andreas Dressel.
Die wohl wichtigste Maßnahme des Schutzschirms ist das „Hamburger Corona Soforthilfe“ (HCS) des Senats. Hier können kleine und mittlere Betriebe und Freiberufler die als Adressaten der städtischen Corona-Allgemeinverfügungen unmittelbar in eine existenzbedrohende Schieflage oder existenzgefährdende Liquiditätsengpässe geraten sind, direkte, echte Zuschussmittel erhalten. So bekommen Solo-Selbstständige 2.500 Euro, Betriebe mit weniger als zehn Mitarbeitern 5.000 Euro, bis zu 50 Mitarbeitern 10.000 Euro und Betriebe mit mehr Mitarbeitern 25.000 Euro. „Ich habe mir in dieser Woche in zahlreichen Gesprächen ein Bild von der aktuellen Situation gemacht. Klar ist, dass die Corona-Pandemie sehr viele Unternehmen treffen wird – über alle Branchen hinweg, unabhängig von der Unternehmensgröße. Ich möchte insbesondere für die kleinen und kleinsten Unternehmen eine Lösung finden. Deshalb müssen wir die zu erwartenden Folgen abfedern und dürfen keine Zeit dabei verlieren, jetzt zu handeln“, erläutert Wirtschaftssenator Michael Westhagemann.
Wer allerdings nicht unmittelbarer Adressat der Allgemeinverfügungen ist wie Gastronomen, Geschäfte, die schließen mussten, Fitnessstudios etc., der aber trotzdem (mittelbar) betroffen ist, beispielsweise durch Auftragsstornierungen von Kunden die schließen mussten, der guckt in die Röhre und darf (zumindest stand heute) schauen, wie er alleine seine Existenz sichert.
In der kommenden Woche soll das Antrags-, Bewilligungs- und Auszahlungsverfahren starten.
Die Kulturbehörde hat ein extra Hilfspaket für Privattheater, Musik Clubs und freischaffende Künstler in Höhe von 25 Millionen Euro geschaffen um existenzgefährdende Situationen abzuwenden. Gefördert werden nachgewiesene laufende Belastungen, die aufgrund von Schließung, der Absage von Veranstaltungen oder vertraglicher Verpflichtungen nicht mehr aus eigener Tasche beglichen werden können.
Künstlerinnen und Künstler können die Hamburger Corona Soforthilfe der IFB in Anspruch nehmen. Für alle, die durch diese Maßnahmen keine Unterstützung bekommen, gibt es einen Nothilfefonds in Höhe von zwei Millionen Euro. „Die aktuelle Lage ist für alle außergewöhnlich und trifft gerade auch viele aus Kultur und Kreativwirtschaft schwer. Wir haben in den vergangenen Tagen viele Gespräche in allen Kultur- und Kreativbereichen geführt. Schnell und unbürokratisch haben wir ein sehr umfangreiches Paket geschnürt, das helfen wird, über die bestehenden Angebote hinaus flexibel in Notlagen zu helfen“, so Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien.
Zudem gibt es weitere Möglichkeit wie Kredite und zinslose Stundung von Steuern.
Für Unternehmer hat die Wirtschaftsbehörde Infotelefone eingerichtet:
• Industrie:
040 - 428 41-3637 &
• Hafen, Schifffahrt und Logistik:
040 - 428 41-3512 &
• Einzelhandel:
040 - 428 41-1648 &
• KMU:
040 - 428 41-1497 &
• Gastronomie, Hotel, Tourismus:
040 - 428 41-1367 &
• Agrar:
040 - 428 41-3542 &
Außerdem gibt es die bereits bekannten Hotlinenummern 040-42841-1497 und 040-42841-1648