Wertvolle Münze für das Stadtmuseum Harburg

Harburg. Die stadtgeschichtliche Sammlung des Archäologischen Museum Hamburg und Stadtmuseum Harburg (AMH) konnte um eine besonders wertvolle Münze aus dem 17. Jahrhundert erweitert werden. Der silberne Schautaler ist eine Dauerleihgabe der Sparkasse Harburg-Buxtehude und wurde von Frederik Schröder, Vorstandsmitglied der Sparkasse Harburg-Buxtehude, an Prof. Dr. Rainer-Maria Weiss, Direktor des Museums, übergeben.
„Der Schautaler stellt eine sehr wertvolle Ergänzung unserer Münzsammlung dar. In diesem Zusammenhang freuen wir uns sehr, dass die Sparkasse Harburg-Buxtehude dem Museum ein ganz besonderes Zeugnis der Münzgeschichte unserer Region als Dauerleihgabe überlassen hat“, so Prof. Dr. Rainer-Maria Weiss. Auch Frederik Schröder zeigt sich erfreut: „Es ist schön für uns zu wissen, dass dieses besondere Stück geprägte Historie aus der Region nun auch der Öffentlichkeit in einem professionellen Umfeld zugänglich gemacht wird. Das Archäologische Museum Hamburg und Stadtmuseum Harburg, mit dem wir schon so viele Jahre partnerschaftlich zusammenarbeiten, bietet den besten Rahmen dafür.“

Der Reichstaler von Herzog Christian von Braunschweig-Lüneburg wurde zwischen 1619 und 1626 in Winsen an der Luhe geprägt. Die Münze zeigt den Herzog auf einem steigenden Pferd, gekleidet mit Helm, Kommandostab und Feldbinde, umgeben von der Inschrift "IUSTITIA ET CONCORDIA" (Gerechtigkeit und Eintracht), vermutlich als Bezug zum 30-jährigen Krieg. Auf der Vorderseite sind acht Felder mit Wappenschilden zu sehen, begleitet von der lateinischen Inschrift, die Christian als "von Gottes Gnaden erwählten Bischof von Minden, Herzog von Braunschweig und Lüneburg" bezeichnet.
Dieses Exemplar ist eine Silbermünze im Wert von 1 ½ Reichstalern, bekannt als "Löser". Diese speziellen Münzen haben einen besonders großen oder dicken Münzschrötling, weshalb sie als "Schautaler" bezeichnet werden. Sie wurden nicht für den alltäglichen Zahlungsverkehr genutzt, sondern zu bestimmten Anlässen oder als Geschenke ausgegeben.
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die begrenzte Münztätigkeit in der ehemaligen Stadt Harburg und dem Landkreis Harburg. Zwischen 1616 und 1642 waren hier Prägestätten im Auftrag der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg in Harburg, Moisburg und Winsen aktiv.