Harburger Shanty-Chor "De Tampentrekker" bei Wacken-Auftakt bejubelt

Wacken/Harburg. Der Harburger Shanty-Chor „De Tampentrekker“ besteht in diesem Jahr schon seit fast 46 Jahren, aber so einen umjubelten Auftritt durften die Tampentrekker nach eigenen Angaben noch nie genießen. Große Augen und Ohren machten der 84-jährige Shanty-Basssänger Peter Korpys und der langjährige Tampentrekker-Vorsitzende Lothar Überall, der dem Chor bereits 34 Jahre lang angehört, als sie vergangene Woche das riesige Gelände des Wacken Open Air Festivals betraten. Und erst recht, als sie mit ihren fast 30 Kameraden ihre Songs ins meist schwarz gekleidete Publikum schmetterten.
Für 45 Minuten bei brütender Hitze, eine Mucki-Bude brauchte an diesem Tag niemand mehr, standen die „alten Herren“ aus Harburg Stadt und Land auf der Fishermans-Friend-Bühne direkt gegenüber der Hauptbühne „LOUDER“ und wurden von den Metal-Heads von Anfang an angefeuert, so mit lautem “Wacken!Wacken!Shantychor!“- Rufen und auf die Bühne zeigenden Wacken-Gabeln - anderswo auch als Pommes-Gabeln bekannt.
Die Gabel war den Tampentrekkern bereits aus „Inas Nacht“ bekannt und so konnten sie der Menge „formgerecht“ antworten. Die Hard-Rocker waren sich überhaupt nicht zu fein, bei „Auf der Reeperbahn“ mit zu schunkeln oder sogar eine Polonaise durch die Reihen zu zelebrieren. Natürlich waren der „Hamborger Veermaster“, „Santiano“ und „Es gibt nur Wasser“ nach dem Geschmack des Publikums und animierten zum fröhlichen Mitsingen.
Lauten Beifall gab's nach jedem Song. Schon nach dem zweiten Lied wurde die Zugabe gefordert. Ein munteres und lebendiges Völkchen hatte sich dort vor der Bühne versammelt. Das war ein Genuss auch für die Männer auf der Bühne. Nach dem Auftritt kamen viele der schwarz Gekleideten auf die Harburger Sänger und die Band zu und überschütteten sie mit Lob, manchmal nur mit dem Wort: „HAMMER! HAMMER!“. Erfreulich ist, dass der Manager der Tampentrekker, Godehardt Schönherr aus Buchholz, bereits ein Zeichen bekommen hat, dass der aktuelle Auftritt nicht der letzte der Harburger in Wacken bleiben muss.