Yes We Swim! - Verein braucht Spenden um Schwimmunterricht zu finanzieren
Harburg. Nachdem der Hamburger Senat den Bau einer Schwimmhalle in Harburg zugesichert hat und der Verein „Yes, We Swim!“ somit mit seinem Anliegen erfolgreich war, haben die Aktiven die Arbeit nicht eingestellt. Stattdessen haben sie ihre Ausrichtung geändert und bieten nun Schwimmkurse für Kinder an, die schon seit Jahren auf diese Möglichkeit warten. „Wir freuen uns, diesen Kindern endlich die Chance zu geben, das Schwimmen zu erlernen“, sagt Juliane Eisele von „Yes We Swim!“. Darüber hinaus setzt sich der Verein dafür ein, Kinder aus unterschiedlichen sozialen und kulturellen Hintergründen in das Schwimmprogramm zu integrieren, die bisher noch keine Erfahrungen mit Wassergewöhnung oder Schwimmen haben.
„Als gemeinnütziger Verein sind wir auf Spenden und öffentliche Gelder angewiesen, so Eisele. Viele Familien stünden vor Herausforderungen, da sie steigenden Lebenshaltungskosten gegenüberstehen und oft mehrere Jobs benötigen, um finanziell über die Runden zu kommen. „Die Kinder können nur am späteren Nachmittag, am frühen Abend oder am Wochenende an Schwimmkursen teilnehmen, welche sehr schnell ausgebucht sind. Unsere Aufgabe ist es, genau zu diesen Zeitfenstern noch freie Bahnen in umliegenden Schwimmbädern ausfindig zu machen und diese anzumieten, woraufhin passende Schwimmkurse zur Anmeldung freigeschaltet werden – der Bedarf ist riesig!"
Unter dem Motto "Integration stärken" ermöglicht der Verein nicht nur ein sicheres Schwimmvergnügen, sondern möchte auch das Miteinander und ein Gefühl von Zusammengehörigkeit fördern. "Bei unserer „Doppelpack-Arbeit“ nehmen wir parallel zu den oben genannten interessierten Familien auch Kontakt zu Flüchtlingswohnunterkünften auf und sprechen mit den Familien im Rahmen einer Informationsveranstaltung, um diesen eine kostenfreie Teilnahme an einem Schwimmkurs zu ermöglichen, wobei Absprachen getroffen werden und Zuverlässigkeit bei der Schwimmausbildung erwartet wird“, sagt Juliane Eisele. Diese Maßnahmen reduzierten das Risiko von Ertrinkungsunfällen und würden das Gefühl der Akzeptanz und Integration stärke, was auch zu einem friedlicheren Miteinander führe.
Natürlich ist dies alles mit hohen Kosten verbunden: Die Miete einer Schwimmbahn kostet für eine Stunde mittlerweile 150 Euro. Um die Sicherheit besonders bei jungen Menschen zu gewährleisten, ist die Anwesenheit von mindestens zwei Schwimmlehrkräften nötig, die zu entlohnen sind. „Unser Ziel ist es, mindestens 100 Euro pro Kurs pro Monat auszuzahlen“, führt Juliane Eisele aus. Auch die Ausbildung zur Kursleitung wird vom Verein finanziert. Erste-Hilfe-Kurse, Rettungsschwimmerausbildung sowie eine geeignete aquapädagogische Ausbildung kosten insgesamt rund 900 Euro.