Harburg/Wilhelmsburg. Am 3. Februar 2003 wurde der erste Stolperstein in Harburg verlegt. Die Stolpersteine sollen daran erinnern, dass das Grauen nicht erst in Auschwitz, Treblinka oder in anderen Lagern begann, sondern in unseren Nachbarschaften, wo die Menschen gelebt haben und aus deren Mitte sie gerissen wurden. Deshalb werden sie meistens dort verlegt, wo die Opfer der Nazis ihren letzten frei gewählten Wohnsitz hatten. Ins Leben gerufen hat dieses Projekt der Künstler Gunter Demnig, der mittlerweile von Katalonien bis Nordnorwegen solche Steine verlegt hat.
Die ersten Wilhelmsburger Stolpersteine erinnern an Hermine Baron, die am 23. Januar 1943 im Getto Theresienstadt umkam, an ihre Tochter Katharina Leipelt, die am 9.Dezember 1943 im Polizeigefängnis Fuhlsbüttel tot aufgefunden wurde, und an ihren Enkel Hans Leipelt,Mitglied der Weißen Rose, dessen Leben am 29.Januar 1945 im Gefängnis München-Stadelheim unter dem Fallbeil endete.
Aus dem Anlass des 15-jährigen Jahrestages der ersten Verlegung eines Stolpersteins in Harburg und Wilhemsburg zeigen die Initiative Gedenken in Harburg, die Ev.-Luth. Reiherstiegkirchengemeinde und die Geschichtswerkstatt Wilhelmsburg & Hafen den Dokumentarfilm „Stolperstein“. In dem Werk von Dörte Franke wird der Künstler und Erschaffer des Erinnerungsprojekts, Gunter Demnig, porträtiert und die Entwicklung dieses speziellen Beitrages zur europäischen Denkmalskultur skizziert.
Der Film wird am Mittwoch, 31. Januar 2018, um 19 Uhr im Gemeindehaus der der Paul-Gerhardt-Kirche (Georg-Wilhelm-Straße 121, 21107 Hamburg) gezeigt. Der Eintritt ist frei.