Harburg. Trotz oder eher: gerade wegen der Corona-Pandemie lässt es der Eisenbahnbauverein Harburg (EBV) für seine Mitglieder musikalisch angehen. Hofkonzerte lautet das Stichwort. In den Höfen der Wohnungsbaugenossenschaft spielen zu Beginn des Jahres in rund 40 Konzerten Volkan Baydar, Fabian Harloff, Marko Formanek und das Musical Duo (sonst Musical Trio).
Da natürlich die Corona-Bestimmungen eingehalten werden, dürfen den Konzerten nur die jeweiligen Bewohner der anliegenden Häuser zuhören und dürfen dies auch nur von ihrem Balkon aus tun. „Wenn wir nicht auf Konzerte gehen können, kommen die Konzerte eben zu uns! Wir laden ein zum Tanzen und Mitsingen auf dem Balkon“, so das Motto des EBV. Andere Zuhörer müssen leider weggeschickt werden.
Aber nicht nur seinen Mitgliedern möchte der EBV damit ein bisschen Licht in Zeiten der Krise bringen „Damit wollen wir auch die Künstler unterstützen, die aktuell ja auch nicht auftreten können“, erklärt Joachim Bode, Vorstand des EBV.
Und die Konzerte kommen an: „Es gibt viel Beifall, bunte Lichterketten werden aus den Fenstern gebaumelt und Handys und Feuerzeuge geschwungen“, freut sich Bode über die positiven Reaktionen.
Das Jahr 2021 ist für den EBV auch ein ganz besonderes: er feiert sein 100-jähriges Bestehen, denn 1921 wurde die Wohnungsbaugenossenschaft gegründet. Gegründet wurde der EBV, um die Wohnungsnot nach dem 1. Weltkrieg zu lindern.
Das preußische Harburg/Elbe war damals ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt, weshalb Eisenbahner mit der Unterstützung der Eisenbahndirektion Altona, des Beamten-Wohnungsvereins und der Stadt Harburg und mit Beteiligung des Groß Hamburger Siedlungsverbandes in Wilstorf den EBV ins Leben riefen.
Heute hat der EBV mehr als 3.200 Wohnungen für seine über 4.800 Mitglieder im Bestand. Wie es im Jubiläumsjahr weitergeht, ist aufgrund der Virus-Pandemie natürlich noch vollkommen offen.