Gegen Antisemitismus: Mahnwache am Samstag in Seevetal

Seevetal. Auch in Seevetal gibt es am Samstag eine Mahnwache. Die findet vor dem Rathaus in Hittfeld statt und beginnt um 14 Uhr.
Allerdings hat sie einen etwas anderen Charakter als die Kundgebung anlässlich der Enthüllungen über geplante „Remigration“. Denn die Vorbereitungen laufen schon seit November vergangenen Jahres und der 27. Januar wurde gezielt gewählt – denn der ist der Holocaust-Gedenktag, da am 27. Januar 1945 das KZ Auschwitz von der Roten Armee befreit wurde. Die Initiative dazu ging von der Grünen Fraktion im Gemeinderat aus. SPD, FDP, CDU und Freie Wähler haben sich angeschlossen und die Mahnwache zu einer gemeinsamen Sache gemacht.
Es soll ein Zeichen gegen Antisemitismus gesetzt werden. Es soll, so Mitveranstalter Stefan Frommann von der CDU, ein Gedenken an die Opfer in den Vernichtungslagern und der damit einhergehenden fürchterlichen Vergangenheit sein. Eigentlich war die Mahnwache schweigend geplant. Nun wird es aber, wie Frommann gegenüber besser-im-blick sagte, wenn auch kurze, Redebeiträge geben.

Anlass dazu mag auch sein, dass ausgerechnet die AfD ihr Erscheinen angekündigt hat. Auch wenn sie nicht reden wird, so ist ihre Teilnahme doch für viele befremdlich. Immerhin wurde sie in der KZ Gedenkstätte Buchenwald wegen Geschichtsrevisionismus schon von Gedenkveranstaltungen ausgeschlossen.
Das will man hier in Seevetal so nicht machen. Man wolle der AfD so keine Bühne bieten, heißt es. „Vielleicht aber zeigen die Teilnehmer durch Schilder, was sie von der AfD halten“, so Frommann. Ob die Rednerinnen und Redner auf die AfD und die Enthüllungen der vergangenen Wochen eingehen, das bleibt ihnen selbst überlassen.