Menschen. Fakten. Meinungen. | Setzen wir ein Zeichen für Gleichstellung!
Liebe Leserinnen und Leser,
Harburg Stadt und Land entwickeln sich stetig – wirtschaftlich, politisch, kulturell. Und das auch oftmals sehr dynamisch.
Zeit also, einmal diejenigen zu Wort kommen zu lassen, die hinter dieser Entwicklung stehen. Unternehmer aus der Region, Politiker, die die Weichen stellen oder diejenigen, die kulturell gestalten als Vereine oder zum Beispiel Theater.
Deshalb wollen wir in unserer Kolumne „Menschen.Fakten.Meinungen.“ diesen Menschen in unserer Region ein Forum bieten. Wir schreiben nicht vor, welchem Thema sie sich annehmen oder was sie dazu zu sagen haben. Hier geht es darum, sie zu Wort kommen zu lassen.
Dieses Mal schreibt Matthias Czech für "Menschen- Fakten. Meinungen.". Matthias Czech ist tätig als Lehrer in der Stadtteilschule Fischbek-Falkenberg. Seit 2011 ist er als Wahlkreisabgeordneter für Süderelbe Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft. Er arbeitet aktuell für die SPD-Fraktion in den Ausschüssen Verkehr, Schule und Stadtentwicklung.
Setzen wir ein Zeichen für Gleichstellung!
Die beiden Aktionstage Equal Pay Day, 6. März und der Internationalen Frauentag am 8. März fielen dieses Jahr gemeinsam in die erste Märzwoche. Dies zeigt, dass wir weiterhin ein gutes Stück von der Gleichstellung von Mann und Frau entfernt sind. Frauen erhielten im Jahr 2023 in Deutschland im Schnitt 18 Prozent weniger Gehalt als Männer, das hat das Statistische Bundesamt für berechnet. Frauen erhielten mit durchschnittlich 20,84 Euro einen um 4,46 Euro geringeren Bruttostundenverdienst als Männer mit 25,30 Euro. Diese geschlechtsspezifische Lohnlücke wird als Gender Pay Gap bezeichnet und bedeutet, dass Frauen im Durchschnitt 66 Tage im Jahr mehr arbeiten müssten, um auf den gleiche Jahreslohn zu kommen wie Männer.
Erfolge in der Gleichstellungspolitik sind leider keine Selbstläufer. Auch wenn sich mittlerweile der überwiegende Teil unserer Gesellschaft zur Gleichstellung der Geschlechter bekennt, ist sie noch nicht gelebte Wirklichkeit. In der Arbeitswelt beeinflussen Stereotype weiterhin den beruflichen Werdegang von Männern und Frauen. Zum Beispiel sind Frauen in technischen oder politischen Berufen oft unterrepräsentiert. Mit vielen Maßnahmen setzt sich Hamburg für mehr Gleichstellung ein, denn veraltete Rollenbilder sollen keinen Einfluss auf die Berufswahl haben. Jedes Jahr am Girls‘ & Boys‘ Day begrüßt die Bürgerschaft Schülerinnen im Hamburger Rathaus, um ihnen den politischen Betrieb mit seinen vielfältigen Berufszweigen aufzuzeigen. Aber nicht nur im Rathaus, auch im Handwerk, in der Wirtschaft, Wissenschaft, Musik- und Filmszene, bei der Polizei oder der Feuerwehr wird eine Berufswahl jenseits von Stereotypen gefördert.
Mit unserer Arbeit in der Bürgerschaft treiben wir die Gleichstellung von Frauen und Männern voran: Es ist uns gelungen, den Frauenanteil in Führungspositionen in der Hamburger Verwaltung sowie in Spitzenfunktionen deutlich anzuheben. Unser Haushaltswesen wird Schritt für Schritt geschlechtergerecht weiterentwickelt. Neue Zielformulierungen in der Landeshaushaltsordnung stärken und unterstützen die Gleichstellung. Auf unsere Initiative hin wurde ein Gleichstellungsmonitoring eingeführt, das nun kontinuierlich ausgebaut wird. Um das Recht auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit zu stärken, haben wir uns anlässlich des Equal Pay Day 2021 mit einem Antrag für Verbesserungen im Entgelttransparenzgesetz eingesetzt. Es gibt für die Gleichstellung von Frauen und Männern noch viel zu tun, aber ich finde, dass wir mit unseren Initiativen in Hamburg auf einem guten Weg sind.