Harburg. Sommer, lauschig warme Abende – bestes Partywetter an den Wochenenden in Hamburg. Das nahmen viele gerade in den bekannten Partymeilen der Hansestadt wahr. Nach zwei Wochenenden mit Partys ohne Abstand und Maske in der Schanze, Ottensen und rund um die Reeperbahn wurde es dem Hamburger Senat zu bunt: Seit der vergangenen Woche gibt es für die Bezirksämter die Möglichkeit, lokal begrenze Verbote „Alkoholverbote“ auszusprechen.
Gemeint ist der Außerhausverkauf von alkoholischen Getränken. Damit soll das so genannte Cornern in den Party-Hot-Spots unterbunden werden. Die Befürchtung: Die großen, feiernden Menschenmengen könnten zu Superspreader-Events für das Corona-Virus werden.
Schon nach dem ersten Partywochenende im Juli hatte der Senat eine solche Maßnahme angekündigt. Zu dicht, ohne Maske und alkoholselig waren ihm die Feiernden. Nachdem am Folgewochenende keine Einsicht festzustellen war, kam dann die angedrohte Allgemeinverfügung.
Bislang haben drei Bezirksämter davon Gebrauch gemacht: Altona, Eimsbüttel und Mitte hatten solche Verfügungen für das vergangene Wochenende erlassen. Der Verkauf sowie auch allein die Abgabe von alkoholischen Getränken durch beispielsweise Kioske, Tankstellen, den Einzelhandel, aber auch Bars, Kneipen und andere Gastronomien, war in bestimmten Gebieten am Freitag, Sonnabend und Sonntag jeweils von 20 Uhr bis 6 Uhr des Folgetages untersagt. Nur Gastronomen, die auch Außenflächen hatten, durften dort Alkohol ausschenken. Aber auch nur für das Trinken vor Ort. Betroffen hiervon waren die Schanze, Ottensen sowie die Reeperbahn und die jeweils umliegenden Partyzonen.
Droht im Bezirk Harburg nun ähnliches? Wie sieht es aus mit Party-Hot-Spots, Abstand und Maske? Schließlich kann es bei gutem Wetter in der Lämmertwiete eng werden. Oder auch in der Wilstorfer Straße mit ihren Kiosken und Kneipen.
Das Bezirksamt Harburg und die beteiligten Behörden beobachten die derzeitige Situation, so Dennis Imhäuser, Pressesprecher des Bezirksamtes auf Anfrage von besser-im-blick. „Aufgrund der derzeitigen Beschwerde- und Erkenntnislage hat sich im Bezirk Harburg bislang keine Notwendigkeit ergeben, punktuelle Alkoholverbote auszusprechen“, so Imhäuser zum derzeitigen Stand der Dinge. Man werde flexibel auf die Situation reagieren. „Die Bürgerinnen und Bürger sind aufgefordert, sich weiterhin an die Abstandsgebote zu halten, um sich und andere zu schützen“, heißt es mahnend aus dem Bezirksamt.