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Selbstständig im Handwerk ohne Meisterbrief: Hamburger Autor Michael Wörle legt Buch-Klassiker neu und vollständig aktualisiert vor

| Redaktion | Wirtschaft
Michael Wörle ist Autor des Buches "Selbstständig im Handwerk ohne Meisterbrief". | Foto: ein
Michael Wörle ist Autor des Buches "Selbstständig im Handwerk ohne Meisterbrief". | Foto: ein

Hamburg. „Versuch mal, einen Handwerker zu bekommen" - darüber klagen viele Verbraucher. Wenn Sie dann doch einen bekommen, darf er in Hamburg nicht parken oder vielleicht gar nicht arbeiten? Und der Auftraggeber muss auch noch Strafe zahlen? Diese und andere Probleme löst ein Buch, das schon fast 30 Jahre im Buchhandel erhältlich ist.

Existenzgründer ohne Meisterbrief oder Handwerker, die an einen Nachfolger ohne Meisterbrief verkaufen wollen, finden häufig nicht die notwendige Hilfe bei der Berufszulassung. Das Buch "Selbstständig ohne Meisterbrief - Was Handwerkskammern gern verschweigen" (Beck-Rechtsberater im dtv) des renommierten IFHandwerk-Geschäftsführer Michael Wörle schließt diese Lücke. Es ist erstaunlicherweise noch immer das einzige Grundlagenwerk zum Thema seit fast 30 Jahren, jetzt aktualisiert verfügbar in 11. Auflage.

Ob Yachtelektronik oder die Bestattung Hinterbliebener, ob bei der Bauherrenschaft beim Neubau einer Immobilie oder einfach beim Renovieren. Nicht selten verzweifeln Kunden wie Existenzgründer an der Frage, was denn nun erlaubt ist und was nicht.

Ein Beispiel: Der Bestatterberuf ist ein frei zugänglicher Beruf und ohne Meisterbrief zulässig. Das allerdings könnte sich schon ab dem nächsten Jahr ändern, wenn die so genannte "Evaluierung" des handwerklichen Berufszulassungsrechts zu weiteren Erschwernissen bei der Existenzgründung führt. Vor vier Jahren wurde dies bereits diskutiert: Damals kam der Bestatter als Beruf noch ungeschoren davon. Aber auch 2019 forcierten die handwerklichen Berufsverbände schon die Zulassungspflicht für Bestatter.

Aber auch Handwerksmeister, die ihr Lebenswerk verkaufen wollen, sollten diesen Ratgeber kennen. Denn nicht selten lehnt ihre Handwerkskammer den gewünschten Nachfolger ab. Das kann dazu führen, dass das Unternehmen dann nicht mehr verkauft werden darf. Eines sollte jedem Unternehmer klar sein: Durch die demografische Entwicklung in Deutschland werden alle Berufe in den nächsten Jahren unter einem noch schlimmeren Fachkräftemangel leiden. Da wäre eine zusätzliche Regulierung des Berufszugangs ein weiterer bürokratischer Beitrag zur Verschärfung des Problems. Das gilt übrigens nicht nur für den Bestatter, sondern für die gesamte deutsche Wirtschaft. Der Bestatter ist nur insofern davon stärker betroffen, weil die Nachfrage dort mehr steigt als beispielsweise in der Bauwirtschaft. Damit verschärft der Meisterzwang in den meisten Handwerksbetrieben das Problem.

Im Internet finden Sie massenhaft Tipps zum Thema "Meisterzwang". Das meiste davon ist aber in entscheidenden Punkten nicht präzise oder falsch. Das vorliegende Fachbuch ist einfach zu lesen. Der Autor kann allgemeinverständlich erklären und liefert seit fast drei Jahrzehnten das nötige Wissen für freie Handwerkerinnen und Handwerker. Unter www.Handwerksberater.de gibt es für Leser zusätzliche Informationen. Der Ratgeber von Michael Wörle richtet sich an die Inhaber von handwerklichen oder handwerksnahen Unternehmen.

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Wenn ein Jurist zum ersten Mal mit handwerksrechtlichen Problemen zu tun bekommt, wird er vermutlich als erstes auf einen Hand-Kommentar aus dem Beck-Verlag zurückgreifen, bevor er sich dann in umfangreichere Kommentare und die ausufernde Rechtsprechung vertieft. Diese Kommentare sind jedoch in der Regel von Autoren aus dem Umkreis der Handwerkskammer verfasst und dementsprechend einseitig. Eine enge Auslegung der Handwerksordnung oder des Grundgesetzes hilft aber dem Mandanten nicht. Da ist es wichtig, noch eine andere Sichtweise durch den Ratgeber von Michael Wörle zu Rate zu ziehen. Ein Sachbuch mit praxiserprobten Lösungen, welches bereits 1986 erstmals erschien und nun in 11. Auflage (erst im Verlag Econ/Ullstein, nun in 2. Auflage bei dem renommierten Fachverlag C.H. Beck/dtv) aktualisiert zur Verfügung steht. Jeder Jurist, nicht nur der betroffene Unternehmer, sollte diesen Ratgeber mit einer freien Sicht auf das Thema in seiner Bibliothek stehen zu haben.

Das Buch ist dreigeteilt:

  1. Entwicklung des Handwerks: Hier wird die Geschichte des handwerklichen Berufsmonopols spannend erklärt. Vom Mittelalter über die Weimarer Republik bis hin zur Nazi-Zeit und der Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland. Hier erfahren Sie, dass nach der Aufhebung der Zünfte durch kaiserliches Edikt 1831 erst hundert Jahre später unter Hitler der Meisterzwang für 10 Jahre wieder eingeführt wurde. Aber erst 1953 - vor 70 Jahren - wurde er in einem bundesdeutschen Gesetz für alle verbindlich geregelt. Ganz wichtig ist das Kapitel über die Berufsfreiheit, die die Grundlage unserer Marktwirtschaft ist. Denn das Prinzip des freien Berufszugangs wird im Handwerk eingeschränkt.
  2. Rechtsratgeber: 15 Lösungsmodelle werden vorgestellt, nicht alle allerdings passen für Bestatter, sofern der Beruf ab nächstem Jahr wieder dem Meisterzwang unterworfen werden sollte. Hier sollten Sie langfristig denken: Sie können sich nach der letzten Rückvermeisterungsrunde 2019 nicht darauf verlassen, dass Ihr Betrieb einfach Bestandsschutz genießen wird. Die Erfahrung 2019 zeigt, dass jede Rechtsformänderung zur sofortigen Meisterpflicht führen wird. Das bedeutet für Sie: Sie sollten in diesem Jahr Ihre Rechtsform überprüfen, inwieweit sie nachfolgefähig ist. Nutzen Sie hierfür den Beratungsservice Ihres Bestatterverbandes in Kooperation mit dem IFHandwerk e.V.
  3. Die wirtschaftliche Lösung für Ihr Unternehmen: Von der Gründung über den Businessplan, Marketing, Finanzierung, Gewerbeanmeldung bis hin zur Haftungsbegrenzung. Ein für Ihren nachhaltigen beruflichen Erfolg ganz wichtiges Thema finden Sie gleich zu Beginn auf Seite 170: Das Klären der Rollen. Warum die handwerkliche Ausbildung (die handwerkliche Meisterprüfung) für den besonders qualifizierten Handwerker, einen Meister seines Faches, die größte Belastung darstellt. Nämlich weil er als Unternehmer lernen muss zu delegieren und dafür zu sorgen, dass es gemacht wird. Während der Handwerker als Techniker es selbst am besten kann - weshalb er dann mit der Arbeit seiner Mitarbeiter häufig nicht zufrieden ist. Und kommt dann noch der Kaufmann dazu, der einfach nur dafür sorgen will, dass sich der Job rechnet, dann dürfte klar werden, dass hier ein veritabler Konflikt vorprogrammiert ist.

Auf diese Fragen bereiten die Ausbildungen in der Bundesrepublik in der Regel nicht vor. Wie auch. Der Untertitel des Buches verrät es: "Selbstständig ohne Meisterbrief - Was Handwerkskammern gern verschweigen." Wollen die Kammern das nicht oder können sie es nicht? Vermutlich ersteres. Sie wollen es nicht, weil sie an dem Meisterzwang verdienen. Und weil sie Angst haben, dass die Berufe ohne Zulassungspflicht die Mehrheit im Kammerparlament übernehmen und die Richtung der Organisation ändern. Ein solche Richtungsänderung und Modernisierung allerdings wäre für die verkammerte Bundesrepublik, von oben verschraubt und zunehmend bürokratisch, nicht das schlechteste, um wieder mehr Dynamik in der Wirtschaft zu ermöglichen. Die Pandemie hat gezeigt: Die wachsende Regelungswut und die fehlende Digitalisierung grundlegender Prozesse lähmt die Wirtschaft. Das kann auf Dauer nicht gut gehen. Das Buch liefert praktische Hilfen und legt den Finger in die Wunde.

Buchhinweis:
Michael Wörle
Selbstständig ohne Meisterbrief
Was Handwerkskammern gern verschweigen
Beck-Rechtsberater im dtv
ISBN 9783423512640
Preis 29,90€

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