Lob sowohl vom Publikum als auch von den Kritikern für "A long way down" im Harburger Theater
Harburg. Das kommt auch nicht so oft vor, dass eine Theaterinszenierung bessere Kritiken erhält als der Film, selbst wenn so beliebte Schauspieler wie Pierce Brosnan und Toni Colette auf der Kinoleinwand zu sehen sind. Aber beim Schauspiel "A long way down" nach dem Roman von Nick Hornby kamen viele Zuschauer im Harburger Theater zu diesem Urteil. Die meisten von ihnen waren nach der Premiere sehr angetan von dem Stück, für das Theaterchef Axel Schneider persönlich die Bühnenfassung erarbeitet hatte und Christian Nickel einfühlsam Regie führte. Ins Deutsche übersetzt hatten Clara Drechsler und Harald Hellmann.
Aber auch die Bühnenakteure Chantal Hallfeldt, Johan Richter, Kai Hufnagel und Anne Schieber sorgten mit viel Spielfreude und Engagement dafür, dass die Besucher die vier Akteure mit Beifall und häufig sogar mit Standing Ovationen dankten. So eine gelungene Inszenierung sehen die Harburger aus Stadt und Land natürlich gern in "ihrem" Theater.
Zum Inhalt von "A long way down": Es kommt wohl ziemlich selten vor, dass sich in einer Silvesternacht vier Menschen, die sich zuvor nicht kannten, zufällig auf einem Hochhausdach treffen. Und dann auch noch, um Selbstmord zu begehen. Autor Nick Hornby entwickelte aus dieser höchstkomischen Szene ein Drama, emotionsgeladen, mit viel abgründigem Humor und so einigen Überraschungen.
Martin, ein abgehalfteter und in die Jahre gekommener Ex-Star, hatte (natürlich verbotenen) Sex mit einer Minderjährigen, saß auch schon im Gefängnis und hat sowohl seine Familie als auch seine einst erfolgreiche Karriere ruiniert. Maureen ist seit langem überlastet mit ihrem schwer behinderten Sohn, JJ träumt von einer Kasrriere als Rockstar, liefert stattdessen aber mühsam Pizza aus, und Jess, die verwöhnte Politikertochter, kommt nicht damit klar, das ihr Freund sie verlassen hat.
Nach vielen Diskussionen schließen die vier potenziellen Selbstmörder*innen einen Pakt und vereinbaren, den eigentlich geplanten Suizid erst einmal zu verschieben. Statt vom Hochhaus zu springen, machen sie sich gemeinsam auf die Suche nach dem verschwundenen Freund von Jess.
Für Interessierte gibt es noch vor fünf Termine, um sich das gelungene Spektakel im Harburger Theater anzuschauen. Heute ab 19.30 Uhr, morgen und am Sonntag jeweils ab 15 und ab 19.30 Uhr. Auch diesmal lohnt sich der Weg ins Harburger Theater - versprochen!