Binnenhafenfest: Neues Konzept kam an
Harburg. Am Wochenende fand nach zwei Jahren Pause wieder das Harburger Binnenhafenfest statt – kleiner als früher, familiärer, ohne Alkohol-Ausschank, mit drei Bühnen, auf denen man regionale Big Acts vergeblich suchte. Das alles hatte schon im Vorwege viel Diskussionen in den Sozialen Medien hervorgerufen. Und auch am Wochenende selbst gab es zahlreiche kritische Stimmen.
Da gab es viel Häme á la „Das war ja ein Witz“ und Lach-Smileys, das Binnenhafenfest wurde gar als „Katastrophe“ bezeichnet und gesagt, man brauche da nicht hinzugehen. Aber es gab auch Befürworter des neuen Konzepts. Der familiäre und ruhige Charakter gefiel vielen und es wurde positiv hervorgehoben, dass es ohne Alkoholausschank auch keine Betrunkenen, dumme Anmachen und „Wildpinkler“ gegeben habe.
Wer sich auf das Konzept einließ hatte Spaß
Trotz aller Unkenrufe: Wer am Samstag und Sonntag über die drei Festareale Kanalplatz West, Lotsekai und Yachthafen schlenderte, der war bei weitem nicht allein. An den drei Bühnen, auf denen abwechselnd die Musiker auftraten, freuten sich viele Besucher über ein abwechslungsreiches Musikprogramm. An den Ständern der Vereine und Initiativen konnte man sich wie auf dem Binnenhafenfest gewohnt informieren und der Harburger Turnerbund hatte ein kleines Fitnessprogramm zusammengestellt.
Für das leibliche Wohl sorgten beispielsweise die Lions aus dem Harburger Hafen mit ihrem Würstchengrill. Und auch die ukrainischen Spezialitäten, die auf dem Kanalplatz West angeboten wurden, fanden reißenden Absatz. Und wer dann doch nicht auf ein Bier oder einen Longdrink verzichten wollte, der wurde ja in den drei anliegenden Gastronomien Fischhalle, Beach Club und Imbiss fündig.
Veranstalter sind zufrieden
Die Veranstalter zeigten sich zufrieden. „Wir sind angenehm überrascht und sehr zufrieden“, sagte Werner Pfeifer von der Fischhalle. „Mit dieser Resonanz hatten wir nicht gerechnet. Die Atmosphäre war nett und ohne Aggression.“ Das bestätigten auch viele der Besucher und auch Schausteller. „Und die Kinder konnten sich austoben.“
Schade, so Pfeifer, sei gewesen, dass es bei den Schiffen gemangelt habe. So war die Fridtjof Nansen vor einiger Zeit nach England aufgebrochen und ist auch verkauft worden. Und die Johanna konnte noch nicht kommen, da sie nach einem Werftaufenthalt nicht rechtzeitig die Genehmigung zur Fahrt erhalten hatte. „Dann hätten wir noch mehr Mastenschiffe gehabt. Da müssen wir im kommenden Jahr drauf achten, dass es mehr Schiffe werden.“ Positiv sei aber, dass sich viele Festmacher beteiligt hätten. „Die sind traditionsreich hier und typisch für den Hamburger Hafen.“
Meine Meinung: Warum denn nicht?
Kommentar. Zugegeben: Auch ich war skeptisch gewesen. Schließlich war das Harburger Binnenhafenfest vor Corona eines der ganz großen Feste im Hamburger Süden gewesen. Und nun so? So klein? Ohne Bierstände? Keine große Bühne?
Aber mal ehrlich: Wer am Wochenende über die drei Festareale schlenderte und bereit war, sich auf das neue Konzept einzulassen, der hatte seinen Spaß. Und das ohne Stress und Betrunkene, in aller Ruhe. Und ja: Man fand wenig hier bekannte Namen auf den drei Bühnen. Aber nur, weil man Bands oder Solomusiker nicht kennt, sind sie ja nicht schlecht. Für jeden war etwas dabei.
Mit dem Bier ist das so eine Sache. Als ich am Sonntag auf das Binnenhafenfest zusteuerte, musste ich schon schmunzeln. Denn da schallte es mir von der Bühne entgegen, dass es kein Bier auf Hawaii gäbe und wir deshalb hierblieben. OK.
Wer wollte, der konnte sich ja aber sein Bier in den Gastronomien holen. Vielleicht kann man ja im kommenden Jahr trotzdem an der Schraube drehen, da wohl einige gerne unkompliziert zu ihrer Bratwurst ein Bier getrunken hätten. So war es doch eine Trennung.
Mit Anpacken oder Klappe halten
An die ganzen Nörgler gerichtet: Warum soll man nicht ein Binnenhafenfest so machen? Ja, es ist anders. Aber die Behauptungen, dass da nichts los gewesen wäre, sind schlicht falsch und schon fast diffamierend. So, wie die teilweise schon recht heftigen Anwürfe, ja gar Beleidigungen, die in den sozialen Medien den Veranstaltern an den Kopf geworfen wurden.
Wer etwas anderes wollte, hatte ja Alternativen. Dann fahrt doch einfach zum Buxtehuder Altstadtfest oder zum Eppendorfer Landstraßenfest. Die fanden ja gleichzeitig statt.
Man sollte auch nicht vergessen, dass es sehr einfach ist, vom Sofa zu Hause aus zu nörgeln. So ein Fest, auch in einem kleinen Rahmen, kostet sehr viel Zeit (und das schon in der Vorbereitung lange vor dem eigentlichen Fest), Geld (und ja: Alkoholausschank auf einem Fest hebt die Kosten) und vor allem Bedarf es vieler ehrenamtlicher Helfer. Also: Aufhören und nörgeln und mit anpacken! Wer dazu nicht bereit ist, bei dem gilt die alte Weisheit: „Einfach mal die Klappe halten!“
Deshalb mein Resümee zum Binnenhafenfest 2002: Warum denn nicht? Wer sich drauf einließ, hatte Spaß. Wer nicht: auch egal.
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