Tierschützer feiern Ende der Tierversuche im ehemaligen LPT-Labor
Neugraben. Bei ihrer heutigen Mahnwache vor dem Labor von Provivo Biosciences (ehemals LPT) in Neugraben waren die Tierschützer in Feierstimmung. Denn vor wenigen Tagen hatte das Unternehmen angekündigt, ab dem kommenden Jahr gänzlich auf Tierversuche zu verzichten. Ende Januar soll es soweit sein. Damit enden nach der Schließung des Tierversuchslabors in Neu Wulmstorf-Mienenbüttel die umstrittenen Praktiken des Unternehmens.
Anfang 2019 hatte die „SOKO Tierschutz“ mittels eines Undercover-Mitglieds im Labor in Mienenbüttel die skandalösen Zustände aufgedeckt, in denen Versuchstiere dort gehalten wurden. Zahlreiche Proteste gegen den Betreiber, der damals noch unter dem Namen Laboratory of Pharmacology and Toxicology (LPT) firmierte, waren die Folge.
In Zukunft will Provivo Biosciences auf In-Vitro-Untersuchungen umsatteln. Also Studien im Reagenzglas in der Petri-Schale und nicht an Lebewesen.
Die Tierschützer, die sich schon seit vielen Jahren gegen die Labore in Mienenbüttel und Neugraben mit Mahnwachen engagieren, begrüßten die Ankündigung, die Provivo Biosciences auch noch einmal bestätigte. Aus aktuellen Anlass war die Mahnwache dann heute auch mit vielen Lichtern geschmückt. und trotz des Regens und Sturms waren zeitweise rund ein Dutzend Menschen am Abend in Neugraben vor den Toren des Labors.
Weitere hoffnungsvolle Nachricht für die Aktivisten: Das Denkmal der „Hamburger Stadtmusikanten“, das vor Kurzem von Unbekannten an der Alster errichtet wurde und an die Opfer der Tierversuche erinnern soll, kann dort eventuell stehen bleiben. Der Bezirk Nord prüft, ob von der Skulptur eine Gefährdungslage ausgeht. Wenn nicht, dann kann sie vielleicht dort stehen bleiben.