Harburg. Machen die Mietkosten die Menschen arm? So sieht es zumindest die Linke in der Bezirksversammlung Harburg. „Menschen müssen mindestens 30 Prozent und mehr ihres Nettoeinkommens nur für Miete und Nebenkosten aufwenden“, so die Linken in einem Antrag für die heutige Sitzung der Bezirksversammlung. Das ginge aus einer Untersuchung der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung hervor.
Bei einer derart hohen Mietbelastung, so argumentieren die Linken weiter, bliebe den Menschen mit kleineren Einkommen nur noch wenig Geld für die sonstige Lebensführung übrig. So läge das Resteinkommen nach Anzug der Miete für etwa 1,3 Millionen Haushalte in deutschen Großstädten sogar unterhalb der Hartz-IV-Regelsätze.
Abhilfe sehen die Linken in mehr gefördertem Wohnraum. Allerdings seien im Jahr 2017 im Bezirk Harburg nur 84 öffentlich geförderte Wohnungen genehmigt worden. Und das seien nur 6,5 Prozent aller genehmigten Wohnungen. Fertiggestellt seien sogar nur 36 Wohnungen.
Deshalb soll die Bezirksamtsleitung beim Senat darauf hinwirken, dass der Anteil geförderter Wohnungen auf mindestens 50 Prozent gesteigert wird. Außerdem soll die SAGA bis auf weiteres auf Mieterhöhungen verzichten und die Bindungsfrist für den geförderten Wohnraum auf mindestens 30 Jahre festgeschrieben werden.