Alle Räder stehen still: ver.di bestreikte Spielbank Seevetal

Seevetal-Hittfeld. Es geht um gerechten Lohn für die Angestellten der Spielbanken in Niedersachsen. Immerhin hatten diese, trotz einer pandemiebedingten Schließung von fünf Monaten einen Jahresüberschuss von über 12 Millionen Euro erwirtschaftet.
Neun Prozent mehr Lohn fordert die Gewerkschaft ver.di deshalb. Bisher bieten die Spielbanken ihren Angestellten eine Einmalzahlung in Höhe von 1.500 Euro und eine Entgeltsteigerung ab dem 1. Januar 2023 um 3,5 Prozent. „Die angebotene Einmalzahlung für alle zwölf Monate dieses Jahres reicht nicht aus, um die gestiegenen Lebenshaltungskosten zu decken“, sagt Martina Hartung von ver.di. Auch führe die Einmalzahlung nicht dazu, dass das Festgehalt der Kolleginnen und Kollegen steige. „Zudem ist der Corona-Bonus steuerfrei – deshalb fließt nichts davon in die Rente der Beschäftigten“, so Hartung weiter.
Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, gab es am Freitag an mehreren Standorten Warnstreiks. Neben Bad Bentheim, Bad Pyrmont,Bad Zwischenahn, Braunschweig, Göttingen, Hannover, Norderney, Osnabrück und Wolfsburg wurde auch die Spielbank in Seevetal wurde bestreikt. „Alle 21 Angestellten streiken“, verkündeten die Streikposten vor der Spielbank stolz. Und so wurde in Seevetal zumindest am Roulettetisch der Kampfruf der Gewerkschaften wahr: Alle Räder standen still.
Der Streik dürfte dem Unternehmen weh tun, denn Seevetal gehört zu den Umsatzstärksten Spielbanken. Rund 150 Gäste kommen an einem hierher. Deshalb hat das Unternehmen auch dafür gesorgt, dass ab 18 Uhr vier leitende Angestellte den Betrieb aufrechterhalten sollen. Dass dies klappt, bezweifelten die Streikenden vor Ort allerdings. „Die werden völlig überfordert sein“, waren sie sich sicher.