Harburg. Auch wenn bei der Premiere am Donnerstag fast jeder zweite Platz leer blieb: Das Darsteller-Trio Ulrich Bähnk, Isabell Fischer und Hans Schernthaner begeisterte das Publikum im Harburger Theater bei "Die Therapie". Das spannungsgeladene Stück begeisterte die Besucher im Saal des Harburger Museums - auch, weil die spielfreudigen Akteure auf der Bühne vor Spiellaune nur so sprühten.
"Es war eine sehr gelungene Aufführung mit tollen Schauspielern. Sie hätten mehr Zuschauer verdient gehabt", lobte ein Stammzuschauer des Harburger Theaters, nachdem sich das Publikum bei den Schauspielern und Intendant Axel Schneider, der auch Regie führte, mit viel und langanhaltendem Applaus bedankt hatte. Die relativ kurze Spielzeit von nur 80 Minuten ohne Pause vergingen im wahrsten Sinne wie im Flug.
In der gelungenen Inszinierung geht es um Polizeieinsätze, eine Sonderkommission und Medienrummel, denn es fehlt von der zwölfjährigen Josefine seit vier Jahren jede Spur. Auch die private Suche ihres Vaters Dr. Viktor Larenz blieb ohne Erfolg. Um das Schicksal der Familie aufzuarbeiten, hat sich der ehemalige Star-Psychiater in der Nebensaison auf die nordfriesische Insel Parkum zurückgezogen. Da steht plötzlich eine geheimnisvolle Frau in seinem Arbeitszimmer und bittet ihn um seine Hilfe als Arzt. Ihre Wahnvorstellungen handeln von einem kleinen Mädchen . . .
Während die "Therapie"-Bücher millionenfach verkauft wurden, ließ die Kartennachfrage für die Bühnenproduktion allerdings zu wünschen übrig. Auch der Premierenabend in Harburg war - ebenso wie schon Monate zuvor - in den Hamburger Kammerspielen, wo eine Zweitpremiere gefeiert wurde, nicht ausverkauft. Auch im Theater im Zimmer war das Drei-Personen-Stück in anderer Besetzung schon zu sehen.
Das Spiel zwischen Wahn und Realität bezieht auch das Publikum mit ein. Unterstützt wird die bedrohliche Atmosphäre von einer unheimlichen Geräuschkulisse und Effekten wie gelegentlichen Stromausfällen - und das am Abend, wo es in der Realität zu Ausfällen bei der Erreichbarkeit von wichtigen Notrufanlagen von Polizei und Feuerwehr gekommen war. Der Psychothriller nimmt schnell an Fahrt auf – immer auf der Suche nach der Beantwortung einer Frage: Wo ist Josefine?
Für die Bühne bearbeitet wurde die Inszenierung von Marc Gruppe, für die Kostüme hat Laura Loehning gesorgt. Noch bis zum 26. November ist der Psychothriller von Sebastian Fitzek im Harburger Theater zu erleben.
© All rights reserved. Powered by besser im blick GmbH.