Thomas Völsch als Bezirksamtsleiter wiedergewählt

Harburg. Nicht überraschend war es, dass Thomas Völsch (SPD) auf der Sitzung der Bezirksversammlung Harburg für eine weitere Amtszeit als Bezirksamtsleiter wiedergewählt wurde. Schließlich hatte er die Stimmen der Großen Koalition aus SPD und CDU hinter sich und damit eine sichere Mehrheit. Überaschend war vielleicht, wer sich wie zu seinem Stimmverhalten äußerte. So wurde von den Liberalen der FDP eine wohlwollende Enthaltung signalisiert. Sie hatten vor sechs Jahren die Abwahl des damaligen Bezirksamtsleiters Thorsten Meinberg mitgetragen und Völsch gewählt.
Die Grünen überraschten hingegen damit, dass Fraktionschefin Britta Herrmann erklärte, sie würden Thomas Völsch ihre Stimme geben. Erst vor rund einem Jahr hatten sie der SPD ihre Stimmen noch zusammen mit den Linken mit dem Deal angeboten, dass die SPD dafür die GroKo aufkündige und sich so "aus den Fesseln der CDU" befreie. Die beiden Parteien erklärten damals, dass sie aber mit der Arbeit Völschs aber zufrieden seien.
Die Linken hingegen erklärten nun ihre Ablehnung. Für sie stehe Völsch für die unsoziale Politik der SPD. Fraktionschef Jörn Lohmann führte dafür beispielsweise die Wohungspolitik des Senats an - und "Thomas Völsch ist ein Mann des Senats", so Lohmann.
Die Neuen Liberalen hielten es ganz frei und liberal und ihr Fraktionsvorsitzender Kay Wolkau erklärte, bei ihnen wähle jeder, wie er wolle.
Klar, dass Jürgen Heimath, Chef der SPD-Fraktion, und sein Kollege auf der CDU-Seite Ralf-Dieter Fischer, sich für Thomas Völsch aussprachen. Als ertse gratulierte dem alten und neuen Bezirksamtsleiter die Vorsitzende der Bezirksversammlung Birgit Rajski.
Thomas Völsch hatte zuvor in seiner Kandudaturrede von Harbug als einer Stadt mit Zukunft gesprochen. Viel sei in den letzten Jahr in Gang gekommen und - wie zum Beispiel die Unterbringung der Flüchtlinge - gemeistert worden. Man dürfe aber nicht übersehen, dass sich einige Menschen abgehängt fühlten. "Eine Stadt der Zukunft braucht Vielfalt", so Völsch. Damit seien auch Herkunft unterschiedliche Lebensstile gemeint. Man müsse den Mut haben, das zu fördern."Nicht der Weg zurück, sondern der nach vorne eröffnet neue Chancen."
In der Wahl gaben 38 Mitglieder der Bezirksversammlung ihre Stimme für Thomas Völsch ab, 9 stimmten gegen ihn und 3 enthielten sich.